Ausleger an Stb.-Seite-Deck

boom to starboard side deck

In Kürze will ich den "Wassergang" des (Haupt-)Decks hellgrau spritzen. Das ist der etwa 6 mm breite (M 1:50) Bereich von der Kante Seite-Deck bis zur hochkant angeschweißten Blechkante, an welcher die Relingnetze angebunden sind.

(kleine Fotos zum Vergrößern anklicken) Dieses schwarzweiße Foto zeigt einen "Kranarm" kurz hinter dem achteren 127-mm-Turm. Er steht außerhalb der Reling. Er kann seitlich ausgeschwenkt und so arretiert werden. In der Nock trägt er dann einen Block. Über diesen läuft dein dünnes Stahlseil, mit dem ein Schlepp-Thermometer (Bathythermograph (BT)) auf Tiefe gebracht wird. Die Militärs brauchten die Temperaturen der verschiedenen Wasserschichten für die Tauchboot-Jagd. Die zugehörige kleine Winde steht innerhalb der Reling an Seite-Deck. Im Bild sieht man übrigens vor dem Turm ein junges Mädchen mit einem Meter-Stick. Es war damals von der Volontärin gut gemeint, doch ich konnte ihr nicht verständlich machen, daß ich den Meter-Stick auf den Fotos nicht benötige...

Aus diesem Foto habe ich mit der Grundlage der bekannten Reling-Stützen-Höhe die Maße für mein Bauvorhaben herausgemessen und -gerechnet. Eine Zeichnung in doppelter Größe wurde angefertigt (M 1:25). Auf der Zeichnung liegen bereits die fertig gedrehten Buchsen, welche in das Deck eingeklebt/-gegossen werden, und darüber die beiden zugehörigen Stangen.

Hier in einer Nahaufnahme.

Der Dreieck-Arm wird aus fünf Ms-Drahtstücken (Durchmesser 1,2 und 0,7 mm) zusammengelötet - doch nicht in der "hohlen Hand", sondern wie immer, wenn es schön werden soll, in einer Lötvorrichtung. Eine Pertinax-Platte ist auf dem Rundtisch geklemmt, mit einem 45° schräg gestellten Fingerfräser werden die Einlegenuten eingefräst (0,35 bzw. 0,7 mm tief, die Differenz von 0,35 mm zwischen den beiden Tiefen ist besonders wichtig!), die 0,7 mm tiefen unter einem Winkel von 14°.

Fertig sieht die Lötvorrichtung so aus, sorgfältig entgraten!

Die beiden 1,2-mm-Stäbe erhalten an einem Ende eine schöne Rundung angedrechselt (Dreikantschaber, Stereo-Mikroskop).

Dann werden 0,3 mm dicke und 2 mm lange "Scharnierfahnen" angefräst...

...und 0,45-mm-Löcher (für 0,4-mm-Bolzen) gebohrt.

Die Fahne am unteren Stab wird 14° nach oben gewinkelt. Beide 1,2-mm-Stäbe werden auf Länge gebracht (der unterste am rechten Ende 14° angeschrägt), ausgerichtet, mit C-Klemmen fixiert und zusammengelötet.

Die Längen für die beiden 0,7-mm-Stäbe konnte ich mit dem Meßschieber genau messen und auf diese Längen plandrehen.

Hier sind sie eingelötet. Es sieht noch recht "gekleckst" aus, doch die Lötstellen werden nun noch sorgfältig "entzinnt".

 Nach dem sorgfältigen Entfernen überschüssigen Lötzinns (spitz geschliffener Dreikantschaber, rotierende Drahtbürste).

 Für das Einlöten der auf Länge gedrehten Diagonalstrebe liegt das Teil nur auf den beiden schon eingelöteten dünnen Streben auf. So kommt auch diese exakt "auf Mitte".

Ein Teil wird gedreht, gefräst und die äußere Rundung von Hand befeilt.

So wird ein 0,3 mm dickes Teil mit Zentrierzapfen abgesägt...

...und an das Ende des Auslegers als Schäkelauge geklebt.

Der dickere der beiden "Pfosten" erhält mit der Metall-Laubsäge auf 50% seiner Dicke zwei Einschnitte und in diese werden zwei Scharnierteile eingelötet. Den Abstand der beiden Einschnitte wird errechnet und angesägt wird mit dem Tiefenmaß eines Meßschiebers.

Sieht fertig so aus. Unten liegt der Ausleger.

Dieser wird mit zwei Bolzen montiert und in der Stellung, in welcher er an das Modell kommt, schon jetzt mit winzigen Tropfen Sekundenkleber fixiert.

Die beiden 2-mm-Bohrungen für die Buchsen bohre ich mit dem Helling-Bohrständer in die Deckskante. Danach werden die Buchsen mit Sekundenkleber eingegossen.

 Zwei Schäkelaugen in der "Nock" des Auslegers für die Stander müssen angebracht werden. Ein "Nockband" aus 0,2-mm-Ms-Blech ist vorgebogen. Beim Anlöten des 2. Auges an den Blechstreifen war das erste Auge in den (kalten) Schraubstockbacken gespannt!

 Hier der zum Spritzen fertige Auslegerarm an der Deckskante. Das eben erwähnte Nockband sieht man ganz rechts. Zum Vergleich sind zwei benachbarte Relingstützen und eine Ovalklüse mit fotografiert. Das Foto hatte einen Grünstich, deshalb habe ich es auf schwarz-weiß umgeschaltet.

 023

zurück/back  |  home