Fertigbau der Hütte (auf dem achteren Deckshaus)

prefabricated deck house

Der Bau der Hütte (Unterbau für eine 40-mm-Zwillings-BOFORS-Flak Mk1 mit der zugehörigen Lenksäule Mk51) ist inzwischen schon weit fortgeschritten. Bald wird dieses Deckshaus, wie viele andere Dinge auch, gespritzt. Hier will ich nun teilweise den Fertigbau dokumentieren.

 (Foto anklicken) Zunächst muß die Plattform für die Steuersäule ihre Reling bekommen. Die sieben Relingstützen werden mit ihren quadratischen Anschraub-Platten von außen an den senkrechten Decksrand geklebt. Damit sie bei dem Vorgang richtig senkrecht stehen, werden sie von einem Halteklotz gerade gehalten. Geklebt wird mit 2-K-Kleber UHU-sofortfest, damit es relativ schnell geht. Für jede Klebung wird je ein Tropfen der beiden Komponenten zusammengemischt!

 (Foto anklicken) Der obere Handlauf aus 1-mm-verzinnten-Cu-Draht wurde um einen auf den richtigen Durchmesser abgedrehten Rundungskörper (er liegt hinten in der Waffenwanne) gebogen. Sein Durchmesser stimmt so genau, daß der Ring von selbst auf den Relingstützen liegen bleibt.

 (Foto anklicken) Mit etwas Überlänge wird das Stück zurechtgeschnitten, später angelötet.

 Vorerst baue ich eine Leiter als Zugang für den Leitgeräte-Podest. Die beiden Wangen (links-unten) werden in einer Bohrvorrichtung (oben) 0,8 mm gebohrt, damit die Abstände stimmen. Darunter liegen (rechts) die vier Haltestützen und darunter die vier kleinen Bolzen.

 Das ist die Lötvorrichtung für die Leitern. Die Quer-Nut ganz rechts ist nur wenig breiter als der Draht für die Leitersprossen. So wird der Rechte Winkel für alle Sprossen gewährleistet.

Die überlangen Sprossen werden von außen eingelötet. Wenig Zinn tritt dabei nach innen durch.

Die überstehenden Enden werden mit einem Seitenschneider abgekniffen und bündig gefeilt, alle Kanten entgratet. Das hier gemessene Maß minus Bohrerschaft-Durchmesser ist der Bohrungsabstand für zwei Lehren, die nun benötigt werden.

Ein 0,4-mm-Ms-Blech und eine Scheibe 6-mm-Pertinax werden übereinanderliegend auf dem Fräsmaschinentisch gespannt und per Koordinaten-Bohren werden die vier Bohrungen durch beide Teile gebohrt.

In die Pertinax-Platte werden die vier Haltestützen gesteckt, ausgerichtet...

...und die auf Länge gearbeitete Leiter eingeklemmt und von den vier Bolzen (mit Sekundenkleber) befestigt.

Danach kann die Leiter vorsichtig herausgehebelt werden.

(Foto anklicken) Das Blech wird als Bohrschablone an den Sockel gestellt und so können die vier Bohrungen gegen den runden Alu-Sockel und gegen den Podestrand abgebohrt werden (abgewinkelte Zahnarzt-Bohrmaschine!). Anrisse machen, daß die Leiter genau in die Mitte kommt.

(Foto anklicken) Hier ist die Leiter mit den vier Stiften schon eingeklebt. So genau, wie es aussieht, ist es auch.

(Foto anklicken) An den geraden Podestrand wurden zwei weitere Relingstützen geklebt. Beim Anlöten des oberen Rings klemme ich an die jeweilige Relingstütze eine selbstklemmende Pinzette. Diese nimmt sehr gut die Löthitze von der Klebung unten weg.

Schlagzahn-Frästeile als "Flansche"...

...werden an vorgebogene 0,8-mm-Cu-Drähte gelötet...

(Foto anklicken) ...und diese dann an die Reling gelötet und an die Leiterwangen geklebt.

(Foto anklicken) In der Bildmitte eine andere Variante einer Klemmhalterung für das senkrechte Ankleben einer Relingstütze. Ein Stück Federstahldraht drückt die Relingstütze in eine 90°-V-Nut in den beiden Ms-Steinen. Weil die untere Fläche des massiven Sockels plangedreht ist, steht zwangsläufig auch die Relingstütze genau senkrecht.

(Foto anklicken) Aus je drei Teilen klebe ich die Abwasser-Fallrohre zusammen, welche ich als nächstes anbringen will.

 Zwei Stück davon sind an der Backbordseite...

 ...und eines an der Steuerbordseite angebaut.

Für all diese Arbeiten erhielt die Hütte einen kräftigen, mittigen Alu-Dorn. Er ist mit einer Schraube im Waffensockel festgeschraubt. Mit dem Dorn kann ich dieses Bauteil in jeder Lage im Schraubstock festspannen, um weitere Teile anzubauen.

Mit einer Bohrschablone (von einer anderen Arbeit herrührend) werden vier 0,5-mm-Löcher in den Deckel gebohrt...

...und dort einer der vorrätigen Kästen mit den bereits eingelöteten 0,4-mm-Schraubenstiften eingeklebt. All diese Teile sehe ich auf den zahlreichen Fotos (weit über 1400!), die ich von der FLETCHER-Klasse habe. Einen kompletten "Bauplan" in dem Sinne habe ich für den Modellnachbau nicht, ich arbeite weitgehend nach gründlicher Fotoauswertung.

 Der obere Handlauf für das kurze Relingstück (an Steuerbord), gebogen und noch mit reichlich Überlänge. Damit das Stück beim Anlöten wirklich gerade liegt, liegt das lange linke Ende auf einer untergelegten Stahl-Beilage (von der Fräsmaschine). Erst nach dem Löten und Verputzen des überschüssigen Zinns, werden die Enden abgeschnitten.

 An der Backbordseite ist der obere Handlauf vorerst als ein 0,8-mm-Drahtstück an alle vier Relingstützen angelötet. Im Bild wird der mittlere "Durchzug" an der Rundecke eingepaßt. Das muß mit vorsichtigen "Feilstrichen" auf Zehntel-mm genau geschehen. Er liegt auf einem exakt 10 mm hohen Pertinax-Klotz auf. Diese mittleren Stäbe habe ich sämtlich nicht gelötet, sondern nur mit Sekundenkleber eingeklebt. Die Montageweise könnte man durchaus auch für ein Fahrmodell benutzen. Man will ja das Modellschiff nicht mit der Reling aus dem Wasser heben. Als ich vor Jahrzehnten (in der DDR) noch nix von Löten wissen wollte, weil es mit dem dusseligen Lötfett und Kolophonium und den Quatsch nicht ging, wie ich wollte, habe ich alles nur geklebt (!). Selbstredend nicht mit Sekunden- oder 2-K-Kleber, das gab es alles nicht, sondern mit "Kittifix". Wer kennt den "Alleskleber" noch?

Dank des Klotzes sind alle Durchzüge auf gleicher Höhe.

Erst später habe ich den oberen Handlauf als Durchgang für den Leiter-Niedergang herausgetrennt. Im Bild sieht man übrigens rechts-oben den mittigen Alu-Dorn, von dem ich weiter oben sprach.

Zwei der Schlagzahn-Frästeile (Foto weiter oben) und ein gebogener Griff werden im Lötprisma zusammengeklebt...

...und bei auf der Seite liegender Hütte an die Waffenwanne geklebt.

 Der Handlauf um die Eckenrundung muß ergänzt werden. Auf einer Pertinax-Platte ist das gerundete Stück geklammert und daran wird die Stütze gelötet.

 (Foto anklicken) Links unten sieht man das montierte Stück, rechts auf gleicher Höhe ein gerades Stück.

(Foto anklicken) Beim Einkleben der Handlaufstützen liegen gleichhohe Abstandsklötze unter. So ist auf ganzer Länge gleicher Abstand zur Hauswand gegeben.

(Foto anklicken) Vordere Stirnwand der "Hütte".

 Der runde (Alu-)Sockel für die 40-mm-Zielsäule Mk51 hat an der Innenseite eine kleine Doppeltür. Ein 0,3 mm dickes Ms-Blech muß entsprechend gebogen werden. Damit es beim Drücken in ein Stück Holz auf dem etwas kleineren Rundungskörper (den Durchmesser wieder austesten!) nicht verrutschen kann, erhält dieser zwei "Einhängestifte".

 Ein Pertinax-Klotz erhält eine Andrehung vom Durchmesser des Alu-Sockels und ebenfalls zwei Stifte. So vorbereitet ist es kein Problem, die vier gefrästen Scharnierteile seitlich anzulöten.

Die beiden 1-mm-Löcher werden von einem Blechstreifen abgedeckt, die Scharniere noch mit Blechstücken ergänzt und eine Türklinke angebracht.

(Foto anklicken) So kann die fertige Tür innen neben der Leiter angeklebt werden. Die gesamte Hütte ist nun fertig zum Spritzen. Das nächste Foto wird sie dann so zeigen. Es ist Herbst, die Pollen fliegen nicht mehr, es kann gespritzt werden.

 Die "Hütte" ist gespritzt und in den Racks stecken griffbereit diverse 4er-Patronenbündel für den 40-mm-BOFORS-Zwilling. Nicht alle Plätze sind belegt, das Boot ist eben vom Kampfeinsatz zurück...

In der erhöhten Plattform rechts sieht man in der Mitte eine 3-mm-Bohrung. Hier wird später der M3-Haltebolzen für die 40-mm-Lenksäule Mk51 eingegossen.

Nur im Gefecht sieht man die Patronenbündel so frei. Im Normalbetrieb sind sie mit Persenningplanen abgedeckt. Der dünne Befestigungs-Jackstag dafür sitzt außen oben an der Waffenwanne. Vor dort hängen die Planen nach innen bis fast zum Deck.

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