Zwei transportable Lastdavits

two transportable load davits

An der Hinterkante vom hinteren Deckshaus sind in Halterungen zwei transportable Lastdavits angelascht. Diese können wahlweise in Davitsockel, meist neben den Decksluken, gesteckt werden, um mit diesen "Kränen" Lasten in den Raum zu geben oder aus ihm zu holen. Zuerst baue ich die eigentlichen Davits. Sie haben im unteren Bereich einen Vierkant-Querschnitt; im oberen gerundeten Bereich haben sie einen H-Querschnitt.

(alle kleinen Fotos anklicken) Hier meine Werkzeichnung, welche ich in diesem Fall in doppelter Größe angefertigt habe.

Zuerst drehte ich den unteren konischen Sockel (3° Obersupport-Verstellung, D = 2,2 mm, d = 1,5 mm, L = 7 mm) und den Zapfen daran (D = 0,8 x 1,1 mm lang).

Dann wurde 31,5 mm lang und im Durchmesser 5 mm die Vierkantstrecke vorgedreht. Hinten gibt es einen 6-mm-Spannzapfen.

Die Vierkante wurden 2,8 x 2,8 mm angefräst.

Abstechen und Länge plandrehen.

Für die oberen gerundeten Stücke wurde ein Drehteil mit Spannzapfen und etwas Aufmaß vorbereitet.

Im liegenden Rundtisch wurde zuerst die obere Fläche "plangedreht"...

...danach wurde der Außendurchmesser 32,4 mm (R16,2) "angedreht"...

...und danach der Innendurchmesser 26,8 mm (R13,4) "ausgedreht". Die verbliebene "Wandstärke" ist 2,8 mm, das gleiche Maß wie die Vierkante wenige Fotos weiter oben.

Jetzt werden von diesem Ring Segmente herausgetrennt. Dabei zeigen die Stirnflächen immer auf das Zentrum des Rings (kontrolliertes Anfahren!). Zuerst zwei Segmente mit 26° "Länge", ich markiere sie mit zwei Kreuzen.

Dann noch zwei Segmente von 21° und zwei Stück 43° lang (43 + 21 + 26 = 90°! Die Rundung reicht über 90°).

Mit einem 1,5-mm-VHM-Fingerfräser wurde dann über die nichtmarkierten Segmente eine 2,2 mm breite und 1 mm tiefe Nut eingefräst (dabei in nur 0,2-mm-Schritten tiefergehend und die beiden 0,3-mm-Seitenwände entstehen nur im Gleichlauffräsen!)

Auf 2,8 mm Höhe werden diese sechs Segmente abgesägt, mindestens drei "Runden" sägen.

So kommen die je vier Teile zusammen.

Um die andere Hälfte des "H"´s auszufräsen, müssen die vier Teile an ein Spannteil angelötet werden. Auch dieses Teil wird mit etwas Aufmaß vorgedreht.

Im Backenfutter des Rundtischs wird eine Stelle des Spannzapfens mit einem Kreuz markiert, das ist wichtig!

Die vorgedrehte Stufe wird auf dem Rundtisch auf den Durchmesser 26,8 mm auf exakten Rundlauf "gedreht". Links habe ich ein Teil angestellt, wie die vier Teile angelötet werden.

Für das Anlöten habe ich die Teile mit einem lackierten Kupferdraht (aus einer Elektrospule) an diese Stufe gebunden.

Nach dem Löten kann der Draht entfernt werden.

Das Spannteil mit den vier Segmenten wird wieder im Rundtisch gespannt, der Kreuzanriß wieder an die gleiche Stelle, so ist der Rundlauf nach dem Löten wieder da. Jetzt kann an der anderen Seite eine gleiche Nut, ebenfalls 1 mm tief eingefräst werden.

Nach dem Entlöten und Verputzen sehen die Teile so aus.

Um die Einzelsegmente "fluchtend" zusammenzulöten, habe ich aus Pertinax einen Ring gedreht (Innendurchmesser 32,4 mm, 2,5 mm tief).

Zwischen die beiden H-Teile kommt jeweils als "Rippe" eine 0,3 mm dicke, gefräste Platte 2,8 x 2,8 mm.

Alle Stirnflächen der Teile werden leicht verzinnt.

Der Pertinax-Ring wird etwas schräg im Schraubstock gespannt, die Teile in der richtigen Reihenfolge eingelegt. Am rechten H-Teil drücke ich mit der Reißnadel-Spitze. Ein eingebohrtes Drahtstück dient dabei als Anschlag.

Muß nun noch das lange gerade Stück im Lötprisma angelötet werden.

Die Davits nach dem Verputzen rohbaufertig.

 Mein Samstags-Werk: Zwei Fußpunkte für die Halterungen müssen gefertigt werden. Dazu wird ein Ms-Profilstab senkrecht im Schraubstock gespannt. Die obere Fläche wird überfräst und danach eine seitliche "Startfläche" 4 mm hoch angefräst und beide Supporte werden "genullt".

Dann beginne ich mit einem 2-mm-Fingerfräser die 2 mm breite Innenkontur und die Außenwände auf 0,3 mm Dicke anzufräsen. Ich gehe bei allen drei Fräsungen in nur 0,2-mm-Schritten tiefer (Anfahrrichtungen!).

Nur dadurch können sich die 0,3 mm breiten Wände nicht verbiegen. Im Extremfall könnte man die Wandstärke auch auf nur 0,1 mm Dicke herstellen. Zuerst fräse ich alle drei Teile auf die gleichen Tiefe von 2,6 mm...

...danach die beiden Seiten auf 4 mm Tiefe weiter.

1,5 mm von der vorderen Kante entfernt wird ein 0,85-mm-Loch gebohrt, die Y-Stellung bleibt dabei bestehen.

Nach dem Absägen sehen die Teile so aus.

Ich konnte die Vierkante 2,6 x 2,6 mm in einer 3,6-mm-Spannzange spannen und 0,95-mm-Zapfen andrehen.

Fertig so!

Der Davit-Fuß steht später so im Fußpunkt.

 Als obere Halterungen werden zwei U-förmige Teile gefräst...

...und auf entsprechender Höhe abgesägt.

In der Mitte werden Haltedrähte für die (Einklebe-)Montage an der Deckshauswand eingelötet.

Hier sind diese Teile schon an der Ecke befestigt und unten am Deck die Fußpunkte.

Die Davits erhalten je zwei Belegklampen (in Bohrungen geklebt). Rechts liegen die beiden Schäkelaugen, welche im Topp der Davits angeklebt werden.

Hier sind die fertigen Davits in den Halterungen montiert. Es fehlen oben noch die Schließbleche.

 Gehört zwar nicht zum Thema, doch die Teile sind in der Nähe. An der Deckshausecke, fast unten am Deck, sehen wir flanschartige Abflußöffnungen von Rohrleitungen für Schwall- bzw. Regenwasser. Ich habe mehrere angefertigt. Der Außendurchmesser 4 mm, Rohrdurchmesser 1,2 mm, Kopfdurchmesser der je sechs Flanschschrauben 0,6 mm. Rechts im Bild liegt ein Teil mit dem Montageansatz nach oben.

Eingebaut oberhalb der Fußpunkte.

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