20-mm-Waffenwanne
(auf den Seitengängen)
splinter shield for 20-mm-AA-gun OERLIKON
Etwa auf halber Schiffslänge stehen auf den Seitengängen je zwei 20-mm-Flak OERLIKON Mk10, umgeben von Waffenwannen (Schanzkleidern). Ihre Oberkanten sind vollkommen waagerecht, die Unterkanten folgen Deckssprung und Balkenbuch. Somit muß man eine stimmige Abwicklung konstruieren, bevor man sie gewölbt, wie beim Original biegen kann.
(alle kleinen Fotos durch Anklicken vergrößern) Das Foto
zeigt die Konstruktion der Abwicklung. In der Draufsicht zeigt a, b, c bis d die
Waffenwanne. Zur Mitte hin überragen die Bereiche k die Mitten der
Geschützstände um 4 mm. Die gewölbten Stücke ab und cd sind errechnete 50,25 mm
lang. (g) ist die 1 mm hohe Leiste, an welche die Relingnetze angebunden werden.
In bestimmten Abständen führen Abflüsse (f) z.B. Regenwasser nach außenbords. In
der Mitte sieht man die konstruierte Abwicklung. Unten habe ich die
Balkenbuchzeichnung gemacht. Von A bis C und von C bis B reichen hier die
Wannen. Dabei ergeben sich die Höhen (e), welche wir bei der Abwicklung
wiederfinden. (m) ist die Unterkante der Abwicklung. Von (b) bis (c) ist es eine
nahezu gerade Linie. In dieser Zeichnung sind a, b, c und d die sog.
Lichtkanten. Hier beginnen bzw. enden die Rundungen. (h) sind drei Speigatts am
tiefsten Deckspunkt. Hier sollen überkommene Seen schnell ablaufen können.
Diese Abwicklungskonstruktion in Modellgröße (1:50) habe ich einmal in
Normalansicht und einmal seitenverkehrt kopiert, mit etwas Übermaß
ausgeschnitten und mit UHU-Alleskleber auf 0,2-mm-Ms-Blech geklebt. In gleicher
Faserrichtung (auch Blech hat eine Faserrichtung - wenn man genau hinsieht) habe
ich einen Streifen für eine Biegeprobe abgeschnitten.
Mit der Papierschere habe ich diese Stücke in gewohnter Weise ausgeschnitten.
Danach wurde die Zeichnung abgezogen (UHU-Alleskleber pappt auf Metall nur!) und
die Seiten und Vorausrichtungen aufgeschrieben.
An der Unterkante haben diese Bleche
Wasser-Ausflußöffnungen. Ich hätte sie mit kleinen Schleifkörpern (Durchmesser 5
mm) einschleifen können - mühselig! Ich habe mich für das auch genauere Fräsen
mit einem 5-mm-Fingerfräser entschlossen. An ein Messingstück wurde eine flache
Anlegestufe gefräst und bereits der Kanal in der richtigen Länge vorgefräst.
Nacheinander wurden die Bleche an die
Stufe angelegt und so festgeklemmt. Die Einfräsungen konnten so sauber
ausgeführt werden.
Hier ist der Klemmbalken weggenommen.
Das Ergebnis: saubere Einfräsungen. Mit einem Fine-Liner werden die Lichtkanten
aufgezeichnet, damit man eine gute Kontrolle hat, wo die Rundung beginnen muß.
Als nächstes muß ein
Rundungskörper gedreht werden. Nach dem Biegen um diesen und nach
unvermeidlichen Auffedern muß
die Biegeprobe exakt einen Durchmesser von 64 mm haben! Es ist kein Fehler, wenn
man dieses Teil zum Ende zu in 0,5-mm-Schritten kleiner dreht und jedes Mal
wieder neu eine Biegeprobe macht. Im Bild ist die
Biegeprobe aufgelegt. Wichtig ist die angedrehte Anlegekante, an welche die
Oberkante der Bleche angelegt wird - damit rechtwinklig gebogen wird!
Nach dem Biegen haben die
Schanzkleid-Bleche die richtige Form.
Und an Bord vorläufig aufgestellt, sieht das so aus.
Etwa in halber Höhe haben diese
Schanzkleider außen angeschweißte Versteifungs-"Spanten". Mit der
Metall-Laubsäge habe ich die aus 0,3-mm-Ms-Blech ausgesägt. Und damit ich diese ohne Probleme
anlöten kann (beim Modellbau schaltet man alle Probleme aus), habe ich zwei
Formkörper aus MDF gedreht...
...die mit M3-Schrauben an einer Faserplatte befestigt wurden. So konnte ich das
gebogene Schanzkleid mit zwei Drahtbindungen daran "festschnallen" - mit der
ebenen Oberkante nach unten aufsitzend. Damit rundum die gleiche Höhe beim
Anlöten gesichert ist, habe ich eine 11 mm hohe Auflage aus Pertinax gefräst.
Auf dieser liegt der 2,5 mm breite Blechstreifen beim Löten auf.
Danach sauber verputzt und umgekehrt sieht
das so aus. Vorn Stb., hinten Bb.
An die Oberkante kommt wieder eine Rohrgarnierung
(0,8-mm-verzinnter-Kupferdraht). Die "Reiter" für das richtige Anlöten und die
Arbeitsweise damit, kennen Sie schon. Selbstverständlich muß man zwei getrennte,
und um einen Rundungskörper gebogene Drahtstücke anlöten. Nur mit einem geht das
nicht. Die Blech-OK muß wegen den Reitern leicht nach oben herausstehen.
An Deck sieht das nun so aus. Im Hintergrund sind die beiden Sockel für die
20-mm-OERLIKON zu erkennen. Mit je vier innen unten angelöteten 0,4-mm-Stiften
werden diese Blechwände nach der Spritzlackierung in Bohrungen im Deck
eingegossen.
Für
die 16 Schanzkleidstützen habe ich ein nicht zu kurzes Profil mit 5° konischem
Querschnitt gefräst und davon mit einer 0,4-mm-Metallkreissäge 0,3 mm dicke
Scheiben abgeschnitten. Im Bild sind sie an der Innenseite angeklebt
(Sekundenkleber). Damit die Wand dabei richtig auf dem Deck steht, wird sie von
Gewichten belastet. Jede Stütze hat natürlich eine andere Länge (Höhe). Sie
wurden unten abgekürzt. Die Stützen stehen im Winkel zu KWL, nicht zum Deck!
Hier werden 2,5 mm breite
0,2-mm-Ms-Blechstreifen als Versteifungen an die Kanten geklebt (2-K-Kleber "UHU
endfest 300").
Nahaufnahme davon. Der Riegel rechts und der 2-mm-Rundstab links liegen dort,
damit die Blechstreifen während der Kleber-Härtezeit (bei UHU endfest 300 viele
Stunden!) nicht "wegdrehen".
Das Bild zeigt beide Seiten. Der Kleber hat über Nacht Zeit zu härten.
Etwa 45° schrägstehende Startrohre für
Raketen (Gefechtsfeldbeleuchtung).
Und zwei Kästen für irgend etwas (Werkzeug, Putzlappen, Waffenöl...?).
Für die Befestigung von vier weiteren
Raketen-Startrohren benötige ich acht Haltebleche. Im Senkrecht-Teilgerät wird
ein kurzes Profil gefräst. Der Querschnitt ist 2 x 10° konisch! Die Breite 6mm.
Ein 2,4-mm-Erleichterungsloch wird mittig
gebohrt.
0,3 mm dicke Scheiben werden davon
abgesägt.
Rechts liegen zwei der vier Startrohre,
Durchmesser 4 mm, Länge 22 mm. Am unteren (rechts) Ende haben sie innen
M2-Gewinde. Dazu wird ein Haltedorn (links) gedreht. Für die Montage am
Schanzkleid wird dieser Dorn in das Startrohr geschraubt und so kann dieses Teil
mit der "Senkrecht-Haltevorrichtung"
angeklebt werden.
In einer Nahaufnahme sieht das so aus. An der Unterkante vom Schanzkleid erkennt
man hier einen Lichtspalt. Dieser verschwindet bei der Endmontage, wenn dieses
unter Belastung mit den Haltestiften an das Deck geklebt wird. Die gerundet
abgewinkelten, 1 mm hohen Blechstreifen an der Bildunterkante sind Öffnungen,
durch welche z.B. Regenwasser vom Deck ablaufen kann. Derartige Öffnungen gibt
es zahlreiche an der Deckskante vom Hauptdeck.
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