Details am Mast (Teil 5)

details on the mast (part 5)

Hier nun die Fortsetzung vom Teil 4 der Fotoserie:

 (kleine Fotos anklicken) Amazon war mit der Lieferung des 0,3-mm-Messing-Drahtes doch nicht so schnell. Heute Abend kam er nach 2,5 Tagen an... Daher habe ich heute erst eine größere Anzahl (fast 200) von Schäkelbolzen gedreht. Sehr viele benötige ich später für den Bau der Reling, als dann nahezu letzte Arbeiten am Modell. Schaft-Ø 0,4, Kopf-Ø 0,8, Schaftlänge 1,4, Kopfhöhe 0,4 mm.

 An ein 6-mm-Rund-Ms-Stück habe ich einen 1mm langen, 0,7-mm-Zapfen angedreht und gleichzeitig eine Fläche auf "Ø 2,4 mm" angefräst. Einen reichlich langen, 0,4-mm-Ms-Draht biege ich zuerst U-förmig um den Zapfen. Dabei achte ich darauf, daß er schon um diese 180° gut und ohne Spalt am Zapfen anliegt (Justierzange).

 Dann schneide ich die Enden mit einen feinen Seitenschneider an der gefrästen Kante ab...

 ...und biege die beiden Enden zusammen. Dabei drücke ich das U mit einem Schraubenzieher (Schraubendreher?) fest gegen den Zapfen.

Das Foto hat etwas Verreißungsunschärfe, doch man erkennt die Gleichförmigkeit dieser kleinen Kauschen.

 Die Kauschen sollen nun an die 0,3-mm-"Stahl-Seile" angelötet werden. An ein Novotex-Stück drehe ich einen 0,5 mm langen Zapfen Ø 0,7 an, auf den ich die Kauschen recht stramm stecken kann, so liegen sie fest. Die Länge vom spitzen Ende der Kausch reiße ich auf der gedrehten Fläche an.

Auf der Fräsmaschine fräse ich bis zu diesen Anriß und 0,2 bis 0,3 mm darüber hinaus eine Stufe (links-unten im Bild) 0,05 mm tief an (digitale Höhenmeßeinrichtung). (Durchmesser der Kleedung 0,5 - Drahtdurchmesser der Kausch 0,4 = 0,1 : 2 = 0,05 mm )

Als nächstes löte ich die Buchsen der "Kleedung" auf die ausreichend langen Enden der "Stahl-Seil"-Stücke (links). Den Überstand schneide ich mit einem Seitenschneider ab (rechts). Bevor ich löte, schiebe ich die Buchse auf dem mit Lötsäure angenäßten Draht etwas hin und her. So kriecht das Lötzinn sicher in den Spalt zwischen Buchse und Draht.

Das Bild zeigt das Anlöten vom Draht mit Kleedung an die Kausch. Hier nicht zu wenig Zinn, damit sich ein schöner Übergang ergibt. Den 20-Watt-Lötkolben mit etwa nur 1,5 mm breiter Kupferspitze halte ich wie einen Kugelschreiber in der Hand. Die linke Hand hält aufgestützt (!) den Draht in Richtung und Höhe. Nach dem Löten hebel ich die Kausch mit der Spitze einer Reißnadel vorsichtig vom Zapfen.

Drahtseil-Kauschen fertig zur Montage...

 Eine kombinierte Biege- und Lötvorrichtung aus Novotex: ein 0,7-mm-Stift rechts, links eine gefräste Mulde zur Lagebestimmung der Isoliereier und in der Mitte eine 1 mm tiefe 2-mm-Nut.

Auf den Stift kann ich die oberste Kausch stecken, die oberste Sprosse muß hier schon mit aufgesteckt werden, dafür ist die Nut vorgesehen, in der Mulde liegt ein Isolierei und mit spitzen Pinzetten (kein Edelstahl, viel zu weich!) und mit spitz angeschliffenen Justierzangen wird...

...der 0,3-mm-Ms-Draht so zurechtgebogen, daß er das Isolierei in der bekannten Art durchdringt und umschlingt - Fummelarbeit, naja, ich hab´s ja so gewollt, könnte ja, wie in jungen Jahren, Zierfische züchten oder Bierdeckel sammeln oder, noch schlimmer, Lügenfernsehen gaffen.

Die selbstgemachte Klemme (rechts im Bild) ist als "Kühlung" an den Stift geklemmt. Sie verhindert wirkungsvoll, daß die Löthitze beim Anlöten des 0,3-mm-Drahtendes an die fertige Lötung der Kausch kommen kann.

Für das zweite Isolierei an der anderen Seite das gleiche Spiel.

Die Sprosse ist nicht mit angelötet.

Viermal, drei brauche ich eigentlich nur, es hat aber den Vorteil, daß man das "schlimmste" wegtun kann.

Der 0,3-mm-Draht ist gut 100 mm lang, hier nur das vorgebogene Ende,

Die langen Drahtstrecken sind eingesteckt und angelötet, die 2. Sprosse steckt schon drauf.

Das Auffädeln der Sprossen, ein Drahtende ist länger. Das hat den Sinn, daß ich die Sprosse erst auf einen und dann auf den nächsten Draht stecken kann - Ruhe bewahren!

Montage-Vorrichtung für die Steigleitern aus Novotex. Zuerst die obere Fläche überstirnen, dann die Breite 5,2 mm an beiden Längsseiten fräsen, dann im Abstand von je 6,3 mm mit einem 0,5-mm-Voll-Hartmetall-Fingerfräser (Knupfer Modell- und Feinwerktechnik) 0,5 mm (die Sprossen haben in der Mitte einen Ø 0,4) tiefe Quernuten fräsen (je Frässpan nur 0,2 mm Frästiefe!), dann rechts zwei Quernuten mit einem 5-mm-Fingerfräser 1 mm tief, dann noch mit einem 2-mm-Radiusfräser (alternativ 4-mm-Fingerfräser) in die erste Nut eine Vertiefung fräsen, diese ist nötig, damit die Isoliereier Platz haben, alles leicht entgraten.

Rechte Seite in Nahaufnahme.

In der Montage-Vorrichtung liegt eine Leiter mit den Sprossen in exakt 6,3 mm Abstand. Die Kauschen rechts liegen flach.

Die beiden rechten Sprossen habe ich mit Sekundenkleber geklebt, die vier anderen sind gelötet.

Ausschnitt vom "FLETCHER-Planbuch" (The Floating Drydock), drei verschieden lange Strecken von Steigleitern am Mast sind herzustellen (1, 2, 3). Mehr als diese liederlich gezeichneten "Pläne" gibt das Planbuch nicht her, schade! Den Rest holt man sich aus Fotos...

Hier die drei Längen, es sind nur die ersten Sprossen befestigt, teils gelötet, teils mit Sekundenkleber, man erkennt keinen Unterschied, darf man auch nicht!

 Die drei Einzel-Leitern kann man nicht am Mast zusammenstellen, alles ist viel zu filigran. Deshalb habe ich auf einer Pertinax-Platte eine Ösen-Attrappe angefertigt, damit ich die Teile "auf dem Tisch" montieren kann. Die vier Ösen haben jeweils in beiden Richtungen genau die gleichen Abstände (mit Endmaßen ermittelt - ich weiß, übertriebener Luxus, doch ich habe die Dinger nun mal...) und Bohrungsdurchmesser, wie sie am Mast sind. Im Bild sieht man z.B., wie ich eines der beiden Bleche mit zwei Ösen im Winkel zur Längskante ausrichte.

Links das zweite Blech mit zwei Ösen. Die vorgeklebten (Sekundenkleber) Einzelteile liegen bereit, in den Ösen stecken provisorische Stifte, rechts zwei Schäkel, links zwei Spannschrauben.

Ein weiterer Füge-Fortschritt.

Zum Abkürzen der "Drahtseil"-Längen ist eine Seite etwas angehoben. Rechts oben sieht man meine Lieblingspinzette.

Das obere Ende in Nahaufnahme.

Die längste der drei Leitern, fertig zum Einbau in den Mast. Die unterste Sprosse (links), ein 0,4-mm-Ms-Draht, muß noch gekürzt werden.

Alle drei Leitern eingebaut.

Nahaufnahme davon, geschafft, gekonnt, nun geht es an Anderes, mit dem Mast habe ich noch ne Weile zu tun... Ich rechne mit etwa einem Jahr, oder weniger, egal, Hauptsache sehr gut!

 Nun fertige ich eine Plattform, auf der man bei Wartungsarbeiten am Radargerät steht. Ein 0,4-mm-Ms-Blech auf dem zur Frässpindelmitte exakt ausgerichteten Rundtisch (Zentrierspitze, gehört zu jeder Fräsmaschine!), ein 3-mm-Sperrholz als Unterlage, in der Mitte (Anfahrrichtungen stets beachten) eine 0,5-mm-Bohrung, damit ich die Tischmitte immer leicht wieder finde, 18,4 mm nach außen gerückt (bei 0° Tischstellung) eine weitere 0,5-mm-Bohrung (zeigt das Bild).

Diese Bohrung wird mit einem 5,2-mm-Fingerfräser aufgestochen (links-unten). Der Mast hat an der Stelle einen Ø von 4,8 mm, eine Halbschale (Wandstärke 0,2 mm) kommt später dazu. Um die Bohrung in der Tischmitte fräse ich mit einem 3-mm-Fingerfräser nur vorerst 0,2 mm tief 97° nach der einen Seite auf einen Ø 9 mm...

...dann auch nach der anderen Seite einen Bogen von 97°.

Beide Bögen führe ich mit dem Y-Support bis knapp an die "Mast"-Bohrung heran, so entsteht die 14° trapezförmige Plattform.

Mit einem 1-mm-Fingerfräser fräse ich nach Anriß den Innen-Durchbruch...

...an den Seiten auf 1 mm Breite, ebenfalls bis knapp an die Bohrung.

Da hinten fräse ich bei 0°-Tischstellung quer, daß das keilförmige Stück herausfällt.

Dann per Koordinaten-Bohren zahlreiche 0,5-mm-Bohrungen.

Wieder Wechsel auf den 3-mm-Fräser, Anfahren der ehemaligen Skalen-Werte, Durchfräsen bis in das Sperrholz.

Hatte heute keinen guten Tag, total verbohrt, die Reihenabstände mastseitig stimmen nicht. Das Ding fräse ich nicht noch einmal, im vorderen Bereich stimmt es ja, wird halt an der Stelle ein Werkzeugkasten hingestellt...

 Die Plattform erhält einen umlaufenden 1-mm-Rand, ich biege ihn um einem kleineren (testen bis der Durchmesser stimmt) Bohrer-Schaft vor, rechts ein gedrehter Ring - 0,2 mm Wandstärke, 2 mm hoch.

Die Plattform wird mit einer M3-Schraube unverrückbar an einer Pertinax-Patte befestigt, ihre Seitenkanten sind sparsam verzinnt.

Mit einem zweiten Pertinax-Klotz drücke ich erst eine Längsseite an die Plattform und hefte dort.

Die Rundung liegt dank des Vorbiegens gut an. Ich drücke dann die andere Seite an und hefte auch da. Im Bild ist die Plattform schon mit der Unterseite nach oben gedreht, sodaß ich das Zinn rundum (unter Lötwasserzugabe) verlaufen lassen kann. Die langen Blechstreifen-Ende ragen noch über.

Die Blechstreifen sind abgekürzt, die Plattform ist auf zwei 0,4-mm-Blechstücke etwas hochgelagert, damit ich sie mittig und waagerecht liegend an den Ring löten kann.

Der Ring wird zuerst am äußeren Ende durchgeschnitten (Seitenschneider), dann schneide ich die beiden Enden auf Maß. Weniger als 50% vom Ring bleiben!

Der Mast ist auf dem Tisch exakt waagerecht liegend ausgerichtet. Der große Anschlagwinkel hält die Plattform während der Kleberhärtung (wenig 2-K-Kleber in der Innenrundung des Halbrings) in Querrichtung in Waage gegen den vormontierten 1-mm-Stift. Die Richtung der Plattform nach voraus richte ich "per Auge" aus.

weiter im Teil 6 dieser Serie...

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