Leitern am Mast
ladders on the mast
Am Mast führt unten eine Leitern nach oben. Der untere Teil davon ist an der Backbordseite angebracht und hat 15 Sprossen. Der obere Teil ist an der Vorderkante vom Mast angebracht und hat 14 Sprossen. Man muß also auf halber Höhe "umsteigen". Einige Sprossen gehen dafür "um die Ecke".
(kleine Bilder anklicken) Ein Auszug aus dem gigantischen
"Planbuch" zeigt, um was es geht.
Auf der Fräsmaschine habe ich per Koordinaten-Fräsen mit einem
1,5-mm-Fingerfräser und Koordinaten-Bohren mit einem 0,8-mm-Wendelbohrer die
vier Seitenwangen aus 0,3-mm-Ms-Blech (Sperrholz-Unterlage!) für die Leitern
ausgearbeitet. Der Sprossenabstand ist 6 mm, das sind realistische 30 cm beim
Original.
An einen Pertinax-Riegel ist eine 0,2 mm hohe Stufe (a) angefräst. Gegen diese
kann ich die Wangen stützen, um die Flächen mit einer Nadelfeile leicht zu
überschlichten, dabei wird der Grat sowohl an den Kanten als auch an den
Bohrungen entfernt, danach auch noch mit einer rotierenden Drahtbürste flach auf
dem Tisch liegend.
Die Teile sind sauber verputzt, durch alle Bohrungen der 0,8-mm-Bohrer noch
einmal durchgedreht...
Für das gerichtete Zusammenlöten der Leitern
drehe ich eine Abstandsbuchse aus Alu mit exakten Planflächen
(Stufen-Spannzange!). Sie ist 5,8 mm lang, das ist die gewünschte, lichte Weite
der Leiter-Wangen, der Außen-Ø ist 8 und die Bohrung 0,8 mm. Dazu eine
M0,8-Schraube und eine passende Mutter (Mitte).
Das Foto zeigt, wie ich die Teile, aufliegend auf einer ebenen Pertinax-Platte,
zusammenschraube, damit ich oben (ganz rechts) die erste Sprosse einlöten kann.
Durch die Schraube und die Abstandsbuchse und die Auflage auf der Platte richten
sich die Teile von selbst in allen Richtungen aus.
In der Folge versetze ich die Abstandsbuchse, um daneben eine weitere Sprosse
festzulöten. Ich löte von außen, damit schon innen kein überschüssiges Lötzinn
"passiert". Bei jedem Lötvorgang drücke ich die Wangen (wie die Nadelfeile
links) gegen die Platte.
Die Bohrungen für die Sprossen "um die Ecke" bleiben noch frei. Unten habe ich
die Überstände bereits mit einem Seitenschneider (fast) bündig abgeschnitten -
und die Seiten noch befeilt. Die je sechs Füße an den Wangen sind übrigens nicht
gleich lang. Der Mast ist konisch und daher haben sie nach einer 10:1-Zeichnung
jeweils drei verschiedene Längen. Ganz oben liegt eine ähnliche Leiter, wie ich
sie schon an anderen Stellen des Modells verbaut habe...
Ich
habe Mist gebaut, ich mußte beide Leitern wieder auseinandernehmen. Bei der
oberen Leiter habe ich oben und unten bei den Wangen verwechselt
(unterschiedlich lange "Füße") und bei der unteren Leiter habe ich nicht daran
gedacht, daß ja der Mast 5° Fall nach hinten hat. Um die Sprossen 5° schräg
zwischen die Wangen zu löten, habe ich einen kleinen Novotex-Klotz 7 mm dick
vorgefräst, eine 0,8-mm-Durchgangsbohrung gebohrt und danach die obere und
untere Auflagefläche 5° parallel schräg auf das Maß 5,8 (siehe oben) gefräst
(Winkelendmaß). Im Bild wird die erste Schrägfläche gefräst. Ich habe einen
Bohrer 0,8 eingesteckt, damit man die Schräge zur unteren Beilage erkennt.
Auch Schraube und Mutter mußte ich ändern.
Sie bekamen an den Flächen, die drücken, Schrägen angedreht.
Hier sind bereits zwei Sprossen schräg eingelötet. Man erkennt den schrägen
Novotex-Klotz. Beim Löten drücke ich die entstehende Leiter mit einer Holzleiste
stets fest auf die ebene Unterlage.
Rechts die obere Leiter an der Vorderkante vom Mast und links die Leiter an der
Backbordseite vom Mast. 5° sind schon viel, man würde die schief stehenden
Sprossen sehen.
Um beide Leitern nun mit sechs "Um-die-Ecke-Sprossen" zu einem Teil zu
verbinden, habe ich einen Mast-Dummy aus Novotex gedreht. Er hat an den Stellen,
wo die Füße mit Schweiß-Doppelungen den Mast berühren (schwarze Linien), die
gleichen Durchmesser wie der echte Mast.
Die Schweiß-Doppelungen sind gedrehte, 2 mm
hohe Ringe, Wandstärke 0,2 mm.
Sie passen relativ lose auf den Mast-Dummy.
Mit der "Kühlklammer", die mir in ähnlichen Fällen schon oft gute Dienste
geleistet hat, fasse ich die entsprechende Sprosse, kühle sie damit und kann
dennoch 2 mm daneben löten - die Füße an die Ringe, hier die obere Leiter.
Das Gleiche bei der unteren Leiter.
Aus einer Novotex-Platte fräse ich mit einem
5-mm-Radius-Fräser (der Mast hat unten einen Ø 10) einen Zentrierriegel...
...eigentlich zwei und säge die Stücke ab.
Später werden sie benötigt.
Das Zentrierstück gibt die lichte Weite der Wangen und gleichzeitig den
richtigen Abstand der Sprossen zum Mast.
Die Bereiche mit den sechs "Eck-Stufen" erhalten gegenüberliegend je drei
provisorische Sprossen.
Jetzt kann auch der dritte Ring an die obere Leiter gelötet werden.
Und hier der dritte Ring an die untere Leiter.
Aus 0,8-mm-Draht (es ist 0,8-mm-Drehmessing von WILMS-Metall) habe ich unter
exakter Kontrolle durch einen Flachwinkel sechs 90°-Winkel gebogen (richtiges
Biegen von Draht, hier
Seite 99) und wie im Bild zusammengesteckt...
...dann das ganze Gebilde auf den Dummy. Dabei richten sich die Leitern von
selbst aus, links-vorn die untere Leiter mit den 5° schrägen Sprossen und
rechts-oben die obere Leiter. Wären nicht alle Loch-Abstände auf der
Fräsmaschine hochgenau gebohrt, könnte man nicht so arbeiten, jede Sprosse
stände anders schief...
Nach
dem Festlöten der drei 90°-Winkel an der oberen Leiter wurden alle
provisorischen Sprossen wieder entfernt. Dann wurden die restlichen drei
90°-Winkel eingesteckt und alles untereinander gelötet. Für den richtigen
Abstand sorgte an der unteren Leiter der Alu-Abstandskörper. Im Moment des
Lötens drücke ich beide Wangen an der jeweiligen Stelle mit einer Pinzette gegen
das Drehteil. Die Zentrierriegel habe ich nicht wirklich gebraucht... Man kann
so komplexe Arbeitsabläufe nicht immer haarklein vorausplanen, und besser mal
eine Vorrichtung zu viel gemacht, als zu wenig!
Die nicht benötigten Teile der Ringe und die Sprossenüberstände abgeschnitten,
die Seiten der Wangen vorsichtig befeilt, alles überschüssige Lötzinn entfernt,
gebürstet, die Kanten leicht entgratet - das alles wegen der Stabilität noch auf
dem Dummy!
Die Leiter an den unteren Teil vom Mast angeklebt.
An die Leitern kommen noch drei kleine
durchbrochene Plattformen. Im Teilgerät ist ein 12-mm-Rundmessing gespannt. Ich
fräse ein Vierkant 11 x 11 mm vor und davon ausgehend per Koordinaten-Bohren die
Lochplatte (Bohrungen Ø 0,65, Loch- bzw. Reihenabstände 0,9 mm).
Dann drehe ich das Werkstück um 45° und fräse
ein Vierkant 7 x 7 mm.
Per Koordinaten-Fräsen fräse
(Gleichlauf-Fräsen in Gegen-Uhrzeigerrichtung) ich mit einem 1-mm-Fingerfräser
Vertiefungen 0,4 mm tief (zwei 0,2-mm-Tiefenschritte!). Die Wandstärke der
Ränder 0,2 mm...
..und säge die Plattformen ab (Rand 0,6 mm hoch). Rechts die Unterseite einer
Platte.
Für das exakte waagerechte Abringen am Mast habe ich mir etwas Besonderes
ausgedacht: Auf einem Riegel (a) 8 x 6 mm wird die Plattform von einem kleinen
Klotz (c) und einem "Spanneisen" (b) gehalten. Das macht eine M3-Schraube, das
Spanneisen wird von einer "Öffnungsfeder" (d) beim Lösen der Schraube geöffnet.
Mein Höhenreißer de luxe hat am Höhenschieber unten eine Fläche (a), die in
beiden Richtungen vollkommen waagerecht liegt. Daß ich meinen Riegel an
diese Fläche klemme, damit übertrage ich diese Genauigkeit auf die obere Fläche
(b) - und damit auf die Plattform.
Der Höhenreißer hat die wunderbare Eigenschaft, daß man die Höhe sehr genau
einstellen kann. Mit etwas Kleber schiebe ich den Mast in seiner Halterung (sie
ist leichter als der schwere Höhenreißer) an die Plattform heran - und warte,
bis der Kleber härtet.
Ich löse die M3-Schraube und schiebe den Mast vorsichtig weg. Bei dieser Klebung
habe ich erfolgreich den UV-Licht-Kleber benutzt.
Und hier
noch zwei Nahaufnahmen von den Tritten, sie sind ja im Original nur 35 x 35 cm
groß.
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