Sicherheitsreling
railing for safety
Bei einer der ovalen Decksluken auf dem Backbord-Seitengang sind seitlich zwei relinghohe Schutzbügel zu sehen. Ich deute sie als Sicherheitsreling. Kein Seemann soll offenbar bei offenstehender Luke hineinfallen.
(kleine
Fotos anklicken) Foto vom Original. An der linken Seite ist an einer
Blechplatte ein Schalter installiert. Hinter der Luke erkennt man ein
verschlossenes Einsteck-Rohr für einen Ladedavit, mit dessen Takel bei Bedarf
schwere Lasten aus der Luke gehoben werden können. Das verrostete Stahlseil im
Vordergrund ist eine sog. Sturmreling, welche in See zumeist in der Mitte aller
Decks gespannt ist.
Biegen der Bügel aus 0,8-mm-Cu-Draht um zwei Rundungsbolzen als Beginn. Der
linke Draht ist noch nicht ganz bis zum Anriß gebogen. Zwei C-Klemmen halten am
unteren Bildrand eine Gegenlage fest.
Fräsen einer Lötvorrichtung in eine zuvor überstirnte Pertinax-Platte; drei
senkrechte und die obere Querbahn 0,8 mm breit und 0,4 mm tief; die mittlere
Querbahn 0,6 mm breit und nur 0,3 mm tief. Im Moment steche ich mit einem
5-mm-Fingerfräser in die Mitte der oberen Kreuzungspunkte 1 mm tiefe Senkungen,
alles per Koordinaten-Fräsen!
Die mittlere Stütze wird eingelötet. Bei dem Foto erkennt man auch den Sinn der
5-mm-Einstiche.
Einlöten der 0,6-mm-"Durchzüge" in halber Höhe.
Noch in der Lötvorrichtung liegend, wird überschüssiges Lötzinn restlos
entfernt.
Fräsen einer Biegevorrichtung; (a) ist eine Anschlagkante und im
Schwenkschraubstock wird eben eine 33°-Schräge (b) angefräst. Der Biegewinkel
soll 30° betragen, ich schätze, daß das Material nach der Biegung um etwa 3°
zurückfedert.
Rechts liegt ein "Spanneisen", mit dem das Biegeteil auf der Biegevorrichtung
festgehalten wird.
Senkrecht im Schraubstock gespannt sieht das so aus.
Mit einer Holzlatte biege ich beide Drähte nach hinten, die "Füße" ragen hier
nach rechts.
Und beim spiegelbildlichen Teil ragen die Füße nach links.
Schön exakt gebogen. Die Füße sind noch überlang.
Die Handskizze für das Bohrbild einer Bohrvorrichtung (Koordinaten-Bohren auf
der Fräsmaschine). Alle Zahlen in den Kreisen sind die Werte der Skalenringe der
Tischsupporte meiner Fräsmaschine WABECO F1210 (bei 4-mm-Spindelsteigung); die
zugehörigen Pfeile sind die wichtigen Anfahrrichtungen.
Nahaufnahme vom Bohren der Bohrvorrichtung (1-mm-Ms-Blech).
Für das Anreißen eines Ovals (Lukensockel) habe ich einen Anreißkörper gedreht,
dessen Zapfen in die beiden 2,4-mm-Bohrungen paßt.
Danach
säge ich zuerst mit einer feinen Metall-Laubsäge das Oval aus; danach die
Außenkontur.
Die
sechs 0,8-mm-Bohrungen werden gut senkrecht auf eine dicke Pertinax-Platte
abgebohrt. Zwei eingesteckte 0,8-mm-Drähte verhindern ein Verrutschen. Die
Platte wird später benötigt.
Probeweise
habe ich die "Relingstücke" in diese Platte gesteckt (vgl. mit dem
Original-Foto).
Der
ovale Lukensockel (er besteht aus zwei Teilen) ist bereits auf das Deck geklebt.
Die Bohrvorrichtung kann darauf gesteckt werden.
Mit
meiner Helling-Bohrmaschine
kann ich nun die sechs 0,8-mm-Löcher exakt senkrecht (!) in das Deck abbohren.
Nahaufnahme
davon. Auch hier dient ein Cu-Stift dazu, daß sich die Bohrschablone nicht
verschieben kann.
Danach
bohre ich die Löcher auf 1,5 mm auf.
Mit
dem gleichen Bohrständer kann
ich nun sechs Sockel-Buchsen, geführt von einem gedrehten Ms-Dorn in einer
4-mm-Spannzange, exakt senkrecht einkleben (winzige Tropfen Sekundenkleber an
einem 0,3-mm-Draht!).
Der
Ms-Dorn nach dem Einkleben der letzten Buchse herausgezogen. Die Bohrungen haben
einen Durchmesser von 1 mm.
Dünnwandige
3 mm lange Buchsen (Bohrung 0,9 mm) werden gedreht.
Die
Reling nur probeweise eingesteckt.
Eine
Haltevorrichtung für die Einhaltung der richtigen Höhe und Waagerechtlage (!)
wird gefertigt. Links (auf der Bohrvorrichtung liegend) und in der Mitte sind
zwei Klemmbacken; rechts liegt ein 6-mm-Ms-Dorn, der mit seinem Zapfen in das
Teil in der Mitte gelötet wird.
Dann
kann der Zapfen im Backenfutter gespannt und die untere Seite der Klemmbacke
plangedreht werden.
Die
Pertinax-Platte (siehe Foto oben) klemme ich mit einer C-Klemme auf der
Werkbank, die Relingstücke werden eingesteckt, die eben hergestellte
Klemmvorrichtung (sie hat in etwa die Wirkung eines Franzosen) in die
6-mm-Spannzange der Helling-Bohrvorrichtung genommen. So können beide
Relingstücke erfaßt werden. Die oberen Teile richten sich dabei beim Anziehen
der M3-Schrauben von selbst waagerecht und in gleiche Höhe aus.
Das
Ganze herausgezogen in einer Nahaufnahme.
Die
bereits bekannten Buchsen werden aufgesteckt...
...und
beim Einstecken in die Decksbuchsen mit einer Zwirnbindung oben gehalten.
Der Bindfaden wird gelöst, die Buchsen fallen nach unten und so kann die Höhe
der Bügel mit der Pinole (sie ist ja in der Höhe verschieb- und klemmbar) auf
etwa 22 mm eingerichtet werden. Danach gebe ich winzige Tropfen, nicht zu
dünnflüssigen Sekundenkleber (0,3-mm-Draht) oben an die Buchsen und halte sie
damit für alle Zeit in dieser Höhe. Keinesfalls darf dabei Kleber bis nach unten
an die Decksbuchsen durchdringen, weil ich sonst die Bügel nicht herausziehen
könnte (z.B. zum getrennten Grau-Spritzen). Das Deck und die Decksbuchsen werden
ja ozeanblau gespritzt.
Am linken Bügel baue ich noch eine Platte an, darauf einen Schalter. Derartige
Schalter habe ist als Massenware "in der Kiste" vorrätig. Unten wird an eine
Stütze eine Decksdurchführungsbuchse angeklebt und eine Kabelverbindung
hergestellt. Das weiße "Kabel" ist ein 0,5 mm dicker Gummifaden. Ich gewinne
solche Fäden aus ummantelten Spanngurten (Baumarkt). Ich habe die Erfahrung
gemacht, daß dieser Gummi sehr schnell spröde wird und bricht. Daher "lackiere"
ich solche Kabelleitungen stets über die ganze Länge mit dünnflüssigen
Sekundenkleber. Die Füße habe ich in unterschiedlichen Längen gekürzt, damit ich
sie nacheinander in die Decksbuchsen stecken kann.
Fertig, ich habe zum Vergleich eine der fertig lackierten Luken auf den Socken
gesteckt.