Vier Bootsdavits (Teil 2)

for boat´s davits (part 2)

Hier nun die Fortsetzung vom Teil 1 der Fotoserie Bootsdavits:

 (kleine Fotos anklicken) Die galgenartigen Davitarme sind zusammengeschweißte H-Profile. Die Mittelstücke (a) habe ich aus 0,4-mm-Ms-Blech ausgesägt, der mittlere Teil ist jeweils exakt 5,2 mm breit (gefeilt). Nach den Enden verjüngen sie sich konisch. Die anzulötenden 0,4-mm-Ms-Blechstreifen habe ich 6 mm breit auf der Fräsmaschine gesägt (mein Buch "Fräsen für Modellbauer" Band 2, Seite 70 bis 73). In einer Pertinax-Lötvorrichtung wird der vorgeformte "Außenbogen" exakt rechtwinklig an das (a) gelötet.

 Auch der "Innenbogen" hat vor dem Anlöten noch Überlänge.

 Die beiden zusammengelöteten Teile werden auf einer ebenen Pertinax-Unterlage (c) von zwei C-Klemmen (a) gehalten. Ein Sperrholzstück (b) dient dabei als Hitzesperre.

 Ein rechtwinklig gefrästes Pertinax-Profil (1) wird als Anlage ebenfalls aufgeklemmt. Gegen dieses kann ich beim Löten den "Innenbogen" mit einer zweiten Pertinax-Leiste (2) kräftig andrücken.

 So arbeite ich stückweise bis oben hin.

 Der Davitarm liegt nun selbst auf der Unterlage. Damit ich mit der Lötkolbenspitze in die U-förmigen Rinne (oben nur 2 mm breit) hineinkomme, habe ich diese dünner als normal gefräst.

 Die überstehenden Blechstreifen wurden mit der Metall-Laubsäge abgeschnitten und die "Galgen" auf meiner Tellerschleifmaschine auf Länge geschliffen. Zuerst das untere Ende...

 ...und dann auch oben.

 Zwei Davitarme erhalten unten einen 18 mm langen 3-mm-Zapfen. Damit er exakt in der Richtung des H-Profils liegt, habe ich wieder einmal mein Lötprisma bemüht. Die Pertinax-Buchse (a) hält den 3-mm-Zapfen in Richtung und die Buchse (b) mit gleichem Außendurchmesser (!), in welche das H-Profil genau paßt, den Davitarm. So kann ich diesen an die zuvor verzinnte Platte des Zapfens heranschieben und anlöten. Die aufgezogenen Ms-Buchsen (c) verhindern ein Aufreißen der Buchse (b).

So sieht es fertig aus.

Und eingesteckt in den schon bekannten Sockel.

Die beiden vorderen Davit sind anders gelagert. Ein Ring (f) hält den Arm oben und am Deck steckt er mit einem Zapfen in einer Buchse (e). Beide Teile müssen exakt senkrecht übereinander liegen. Die beiden Tragarme hin zum Deckshaus konnte ich wieder nur mit meinem Helling-Bohrständer (a) an den Ring (f) anlöten. Die Pinole (b) hält dabei mit einer 4-mm-Spannzange (Uhrmacherdrehmaschine) einen 4-mm-Ms-Rundstab (c). Dieser hat unten einen kurzen Zapfen, welcher in die Decksbuchse (e) sticht. Der Ring (f) wird von einer Pertinax-Buchse (d) auf der richtigen Höhe gehalten. Eine recht komplizierte Sache, doch der Aufwand lohnt sich. Ich benötige kein Augenmaß für die Senkrechtstellung und der "Bohrständer" ist ja vorhanden...

Damit das H-Profil (6 x 6 mm) im Ring (f) mittig gehalten wird, war die Herstellung von zwei Zentrierbuchsen mit Innen-Vierkant nötig. Die vier 0,5 mm dicken Abschnitte rechts im Bild erklären in etwa, wie ich diese Buchsen hergestellt habe, sie werden später noch gebraucht.

Der Davitarm ist hier nur provisorisch eingesteckt.

Die vorderen Davitarme werden auch nach unten hin konisch geschliffen.

In der Mitte 6 mm; unten (links) 4 mm breit.

Von einem gefrästen Profil werden die vier "Kopfsteine" mit etwas Überbreite abgesägt...

...und dann mit sinnvoller Auf- und Anlage an die Davitarme gelötet. Zwischen dem Flachwinkel und dem Kopfstein klemmt eine dünne Pertinax-Scheibe, wieder als Hitzesperre.

Gleiches bei den hinteren Davitarmen.

Sieht dann so aus.

Der untere Kopf ist bereits auf die richtige Breite gefeilt/geschliffen.

 Der Ms-Zapfen (b)(d = 1,5; D = 5,6 mm) soll exakt zentrisch und gerade stehend an das untere Ende vom Davit angelötet werden. Die Planfläche von (b) wird reichlich verzinnt und in die Pertinax-Buchse (a) gesteckt. Auf das konische Ende vom Davit wird die ausgedrehte Buchse (c) gesteckt; weiter oben die schon bekannte Buchse (d). Alle diese Buchsen haben den gleichen Durchmesser von 12 mm. Das Löten mache ich wieder im Lötprisma (14 Fotos weiter oben).

Der Zapfen ist angelötet.

Sie werden bis auf etwa 4 mm Länge gekürzt.

Die Zentrierbuchse mit dem Vierkant-Durchbruch kann nun schon in der richtigen Höhe mit winzigen Tropfen Sekundenkleber am Davit-H-Profil befestigt werden.

Im Bild die rohbaufertigen Davits der Backbord-Seite. Man erkennt nun die verschiedenen Konstruktionen. Die oberen Enden ragen gleich hoch (von der KWL). Beide sind noch drehbar.

In der Ansicht von Backbord-hinten sieht man, wie schön gerade alle vier stehen. Die schon grau gespritzten Sockel stehen leicht nach außen "schräg" (Sockel am rechten Bildrand). Das muß so sein.

 Der Vierkant-Durchbruch muß von oben mit einer Platte verschlossen sein. Dafür verwende ich die vier U-förmigen Platten, die wir 15 Fotos weiter oben schon gesehen haben. Wieder fräse ich eine Lötvorrichtung aus Novotex (Novotex - Hartpapier - läßt sich zu besseren Oberflächen bearbeiten als Pertinax). Zwei Stege, 0,45 mm breit und 0,5 mm hoch bleiben stehen. Das Außenmaß ist 6 mm. Die Maße fräse ich möglichst auf 1/100stel-mm genau.

Auf die Stege kann ich eine Platte stecken. Das lichte Maß zwischen den Stegen ist 5,1 mm.

Ein kurzes Profil wird gefräst (5,1 x 2,8 mm) und davon vier Platten 0,5 mm dick abgesägt, sauber aber nur leicht entgratet.

Diese Platten kann ich in der Mitte einstecken...

...und anlöten. Beide Flächen werden anschließend überschlichtet...

...und so kann ich mit je zwei dieser hochgenauen Teile den Vierkant-Durchbruch abdecken.

 Durch das Einschweißen von Rechteck-Platten in die H-Profile werden die Davitarme verwindungssteifer. Ein Anzahl Ms-Platten 5,2 x 2,7 x 0,4 mm (rechts im Bild) habe ich gefräst und abgesägt.

Für stets gleiche Abstände habe ich aus Ms einen exakt rechtwinkligen Abstandklotz (7 mm lang, er paßt genau in de H-Profil) gefräst. Die Kanten sind recht stark gebrochen, damit der Sekundenkleber (0,3-mm-Draht) nicht zum Klotz gelangt. Den 1-mm-Draht habe ich eingelötet, damit ich den Klotz wieder herausziehen kann.

So entstehen sehr gleiche Abstände zwischen den Platten und diese stehen zudem genau rechtwinklig im Profil.

Bei den beiden hinteren Davits sind die Abstände etwas anders, deshalb habe ich aus 4-mm-Rund-Ms noch Zwischenstücke gedreht.

Und noch einmal ein anderes Maß zwischen den Platten.

Die 20 vollkommen gleichen Platten sind eingebaut.

 Die Platten, welche in den oberen, gerundeten Teil des H-Profils eingeklebt werden, haben wegen der beidseitigen Verjüngung unterschiedliche Maße, was die Breite und auch was die Längen angeht. Für die vier verschiedenen "Höhen-Lagen" habe ich als erstes auf der Fräsmaschine mit einem 3,8-mm-Fingerfräser (jede andere Fräserstärke geht auch) vier 0,4 mm dicke Blechstreifen gefräst (2,55 - 2,33 - 1,98 und 1,84 mm breit). Dabei wird bei der Zustellung von einer Frässpur zur nächsten mit dem Y-Support der Fräserdurchmesser mit eingerechnet. Die Fahrt in X-Richtung dabei sehr langsam!

Die Blechstreifen herausgetrennt und sorgsam entgratet.

Auch in diesem Bogenbereich benutzte ich Abstandsklötze, in dem Fall Ringabschnitte (Innendurchmesser 70, Außendurchmesser 78 mm). Zuerst, wie hier im Bild, einen Klotz mit 14° "Länge". Auch hier dient eine M2-Schraube dazu, daß ich den Klotz wieder problemlos herausnehmen kann. Und eine Schraube deshalb, weil ich sie für die Verwendung an der anderen Seite des Davits auf die andere Seite schrauben will. Hier sind schon drei Felder mit je 14° abgeteilt.

Mit einer Reißnadel drücke ich die jeweils oberste Platte gegen den Klotz und setze so die winzigen Tropfen Sekundenkleber. Die Platten stehen so auch genau strahlenförmig in Richtung zum Radius-Mittelpunkt.

Das oberste Feld ist jeweils nur 10° "lang".

Oben ein vorderer; unten ein hinterer Davitarm.

 Weiter geht es im Teil 3 der Fotoserie...

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