Trossenwinden (Teil 3)

hawser reels (part 3)

Hier die Fortsetzung vom Teil 2 dieser Serie:

 ...die Winde aufgestellt, ausgerichtet und mit Sekundenkleber angeklebt.

 Diese vier Teile sind gedreht, gefräst und danach abgestochen.

 Ringe aus 0,3-mm-Ms-Draht werden angelötet...

 ...und diese Arretierstifte dann an die Rahmen der A´s geklebt.

(alle kleinen Fotos anklicken) In der Sonne fotografiert. Für die spätere Spritzlackierung stecken die 1-mm-Zapfen der Füße in einem Sperrholz. Die 1,2-mm-Löcher dazu wurden noch mit der Bohrschablone abgebohrt.

Auf dieser Schablone werden nun drei Blechstreifen angerissen...

...die inneren Bohrungen auf 0,85 mm aufgebohrt und dann ausgesägt.

Diese 0,85-mm-Bohrungen werden etwa 4 mm tief in eine Pertinax-Platte abgebohrt und 0,8-mm-Cu-Drähte so exakt senkrecht als Zentrierstifte eingelötet.

Noch auf dieser Platte werden die Überstände oben bündig gefeilt.

Umgekehrt sieht man die Zentrierstifte, auf nur etwa 2 mm Länge abgekniffen.

Auch im Deck habe ich die inneren Bohrungen auf 0,9 mm aufgebohrt. So können diese Platten als "Decks-Doppelungen" eingesteckt und -geklebt werden. Alle Bohrungsabstände stimmen wegen des ständigen Abbohrens ja ganz genau.

Nach dem Entfernen etwas ausgetretenen Klebers (Dreikantschaber) und Polieren der Flächen.

Die 1,2-mm-Bohrungen wurden noch einmal aufgebohrt und so konnte ich zwei Trossenwinden probeweise einstecken. Das Deck mit den drei Platten erhält später die ozeanblaue Decksfarbe, die Winden werden hellgrau gespritzt und danach eingegossen. Nur die linke Winde erhält Festmachertau aufgewunden.

 Einzelteile für drei Trossenwinden einer anderen Form. Die Reste der Profile habe ich mit fotografiert: links ein Dreikantprofil mit zwei Bohrungen, rechts ein Kreuzprofil, Stegbreite 1 mm. Alle Teile 0,2 mm dick abgesägt und entgratet. Die 0,6-mm-Bohrungen in der Dreieckteilen werden später noch auf 0,9 mm aufgebohrt.

Links die drei Trommeln, 0,15 mm Wandstärke (erst innen 6H7 reiben, dann außen überdrehen!). In der Mitte ein Pertinax-Körper (Durchmesser 5,95 mm) mit einer darin steckenden Achse (Durchmesser 1,5 mm). Die beiden anderen mit ihren 0,6-mm-Zapfen liegen daneben. Rechts sind die 0,6-mm-Ms-Draht-Ringe schon an die Kreuze gelötet. Zufällig liegen die Teile beim Fotografieren auf der 10:1-Zeichnung, die ich auch bei dieser Winde zuvor angefertigt habe. Vergrößerungs-Zeichnungen mache ich immer, sie sind für eine exakte Arbeitsplanung dringend nötig. Wer glaubt, darauf verzichten zu können, verschenkt freiwillig Genauigkeit!

Auf den ausragenden Zapfen wird ein Kreuz gesteckt (die Planfläche des Pertinax-Drehteils richtet es exakt aus) und kann so angelötet werden. Nur bei einem heizkräftigen Lötkolben mit sehr massiver Cu-Spitze und bei Verwendung von Lötwasser (Lötsäure) kriecht die Hitze beim (blitzschnellen) Löten in der Mitte keinesfalls bis nach außen zum Ring.

So kommen die Achsen senkrecht an die Kreuze. Ich müßte mich sehr dumm anstellen, wäre das nicht so.

Hier hält die selbstklemmende Pinzette den kleinen Zapfen unten. Das Pertinax-Stück wird wieder aufgesteckt und darauf eine Trommel. Diese kann so rundum mit sehr wenig Zinn an die vier Stege angelötet werden. Die kalte Pinzette sorgt gut dafür, daß die Achse dabei nicht entlötet. Für jede dieser winzigen Lötungen nehme ich neues Zinn an die Lötkolben-Spitze und schüttle diese sehr (!) kräftig gegen den Fußboden ab.

Wenn die Trommel an einer Seite angelötet ist, ziehe ich das Pertinax-Stück heraus, drehe das Ganze um, stecke das zweite Kreuz auf (im Bild unten) und löte es auch an.

An die Dreikant-Teile löte ich winzige Lagerbuchsen ein und im Lötprisma an der "Deckshauskante" 1,4 mm breite und 0,2 mm dicke Winkel. Links sind diese noch überlang, rechts sind sie bereits mit einem Seitenschneider abgekürzt.

An einer Pertinax-Platte fräse ich eine Kante an und rechtwinklig dazu im (Mitten-)Abstand von 13,96 mm (errechnet!) 0,3 mm tiefe und 1,5 mm breite Nuten (1,5-mm-Fingerfräser).

In diese Nuten kann ich bei der Endmontage die Winden-Seitenteile stellen. So sind sie in allen Richtungen mehr als gut ausgerichtet und ich kann die Achsen mit winzigen Tropfen Sekundenkleber "festlegen".

Geschafft und für gut befunden. Morgen kommen sie an die Deckshaus-Wände.

 Von einer dritten Form einer Trossenwinde wird nur ein Stück benötigt. Hier die vorgefertigten Einzelteile.

Die beiden Füße stecken im exakten Abstand in einer Pertinax-Lötvorrichtung. Darauf stelle ich das "A". Sowohl die Längsseiten der Fußplatten als auch das "A" selbst werden beim Anlöten von einem aufgeklemmten Pertinax-Klotz ausgerichtet bzw. senkrecht gehalten. Die Löthitze erreicht nicht die oben bereits eingeklebte Lagerbuchse.

Trommel zusammengeklebt, vier Füße angelötet.

Für das Festkleben der Trommelachse sind beide "A"s in eine Pertinax-Platte gesteckt. Vom davorliegenden Blech wurden die Abstände abgebohrt. Dieses Blech wird später auch benötigt, um die Löcher in das Deck zu bohren.

Diese schmale Trossenwinde steht hier nur probeweise in der Nische, wo sie später stehen wird. In der Bildmitte an der Wand eine der drei Winden von fünf Fotos weiter oben. Ich muß Ihnen nicht sagen, daß mir der Modellbau sehr viel Freude bereitet - weil nahezu alles klappt, wie ich es mir vorher gründlich durchdacht habe.

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