Helling-Bohrmaschine

slip drilling machine

In der nächsten Zeit habe ich oft in das Oberdeck meines Modells Bohrungen für Relingstützen und ähnliches zu bohren. Ich will, daß diese Dinge sehr genau senkrecht stehen, denn nichts ist unschöner an einem Schiffsmodell, als daß Lüfter usw., die lotrecht zur KWL (Konstruktions-Wasserlinie) stehen sollten, schief stehen. Das sieht sogar das Auge eines Laien.

In der Vergangenheit habe ich bereits eine selbstgemachte Vorrichtung benutzt, welche hier links im Bild zu sehen ist. In den Plexiglas-Klotz sind an den Längsseiten schmale 90°-Prismen eingefräst. Boden und obere Fläche sind sehr genau rechtwinklig zu den Seiten gefräst und oben ist eine Wasserwaagen-Linse aufgeschraubt. Mit einem Prisma kann man nun einen Mast z.B. festhalten, nach der Linse diesen senkrecht ausrichten - und warten, bis der Kleber getrocknet ist (bei 2-K-Kleber nur paar Minuten). Die rote Doppel-Wasserwaage gibt es im Baumarkt. Für den Spannhals einer Bohrmaschine (eine anständige Bohrmaschine hat so etwas!) könnte man eine seitliche Klemmkonsole drehen/fräsen und an die obere Planfläche dieser Konsole dieses rote Ding schrauben. So kann man die Bohrmaschine in beiden Richtungen senkrecht halten...

(Foto anklicken) Vorausgesetzt das Modell steht "auf ebenen Kiel". Mein Hellingbrett ist mit der Wasserwaage ausgerichtet und auch das Modell selbst steht waagerecht auf diesem Brett (Seite-Deck zu Seite-Deck ist mit der Wasserwaage ausgerichtet, auch die KWL in Längsrichtung!). Für diese Helling habe ich heute einen verstellbaren Helling-Bohrständer gebaut. An die kurze senkrechte Auslegerstange (Durchmesser 20 mm) kann ich meinen Eigenbau-Bohrständer in der Höhe verstellbar klemmen. Die hohe Stange ist 500 mm lang, damit ich auch vorn am Bug bohren kann.

Beide 20-mm-Bohrungen in den oberen Träger wurden in einer Einspannung mit einem 20-mm-Fingerfräser auf der Fräsmaschine in Stufen (10 gebohrt, dann 14-, dann 16-mm-) eingestochen. Die Klemmung machen hier noch zwei M6-Inbus-Schrauben. Sie werden bald durch große Knebelschrauben ersetzt.

Der "Fuß" ist eine 8-mm-Alu-Platte vom Schrotthändler. Die Flanschbuchse hat eine Klemmring-Spannung (vierfach geschlitzt, Klemmring mit vier M5-Stiftschrauben). Wichtig ist, daß die Boden-(Plan-)Fläche und die Bohrung in einer Einspannung gedreht werden. Nur so steht die Stange genau senkrecht! Mit Klemmen (Schraubzwingen) ist die Platte am Hellingbrett verschiebbar befestigt.

Die Ständerbohrmaschine am Ausleger. Der Bauplan dazu kann bestellt werden (Best.-Nr. mz009, € 6,00).

Der Bohrständer aus anderer Sicht.

(Foto anklicken) Die andere Seite mit dem Bohrhebel. Ich mache ungern für die Fa. mit den zwei XX Reklame, es ist Spielzeug zu lediglich erträglichem Preis.

In den nächsten Tagen wird der Ständer zu einem Kombi-Ständer gemacht. Der Auslegerarm bekommt eine Buchse für die Spannzangen der Uhrmacher-Drehmaschine, damit ich auch Teile (z.B. für Klebungen) senkrecht halten kann. Außerdem kann ich dann bei Bedarf mit kleinen Fingerfräsern von Hand auch exakt senkrechte Senkungen in das (Sperrholz-)Deck fräsen.

 Der Auslegerarm (e) hat nun zwei handliche Knebelschrauben (f). Wenn man die Rändelschraube (a) im Klemmring (b) löst, läßt sich die Pinole (c) im Pinolenlager (d) in der Höhe verschieben. (g) ist das Anzugsrohr von der Uhrmacherdrehmaschine; (h) eine Spannzange von dort und (j) wäre ein Modellteil, das senkrecht irgendwo ein- oder anzukleben wäre.

 Hier die Möglichkeit, mit einem Fingerfräser (f) auch waagerechte Senkungen in das Modelldeck zu fräsen. Der Tragarm (a) klemmt das Pinolenlager (b). Es ist oben wieder vierfach geschlitzt, hat einen Klemmring mit einer Rändelschraube (g). Wenn diese gelöst wird, kann man die Pinole (c) mit dem Anzugsrohr (d), der Spannzange (e) und dem darin geklemmten Fingerfräser (f) drehen. Die Höhenbewegung (Zustellung) würde man vorsichtig von Hand machen. Die (c) hat einen Außendurchmesser von 13,98 (gezogenes Messing) und das (b) eine geriebene Bohrung 14 mm. Das Hellingbrett habe ich noch richtig starr gemacht, weil es zuvor für den Zweck noch zu sehr geschwungen hat...

 (Foto anklicken) Hier benutze ich die eben gezeigte Zangen-Pinole, um sechs kurze Relingstützen an Träger außerhalb des Decks anzukleben. Die Stützen müssen an diesen Trägern stehen, damit der hintere Teil des 127-mm-Geschütztums mit dem Hülsenauswurfschacht hier frei durchschwenken kann.

 (Foto anklicken) Für das Ankleben jeder einzelnen Stütze mit den angelöteten, kleinen Vierkantplatten wird je ein Tropfen 2-K-Kleber "angerührt". Da dieser UHU-Kleber aber schon nach etwa 3 Minuten aushärtet, ist dennoch zügiges Arbeiten gegeben.

(Foto anklicken) Hier noch eine andere Sicht. Man erkennt die exakte Senkrechtstellung aller Stützen, die Vorrichtung ist "Gold wert"! Vom 127-mm-Turm ist nur der runde (Alu-)Deckssockel zu sehen. Das Deckshaus steht hier in der haargenau gleichen Schräglage auf einer Spanplatte und damit recht praktisch auf meiner Werkbank, wie es auch auf dem Modelldeck steht. Eine der drei (M5-)Ausrichtschrauben ist in den Mitte des 127-mm-Sockels zu sehen .

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