Kartentisch (vermute ich)
cards table
Auf einigen Fotos der insgesamt 156 Boote der FLETCHER-Klasse sieht man auf dem obersten Deck einen kleinen Kartentisch. Ich vermute, daß er für das Koppeln (des Kurses) verwendet wurde.
Ein aus dem Schraubstock ragender
Messing-Klotz wurde oben überstirnt und rundum zu einem etwa 5 mm hohen
Rechteck 20 x 18 mm befräst.
Mit einem 1-mm-Fingerfräser wurde die
obere Kante eines L-Profil-Rahmens 1 mm tief und mit einer Wandstärke von 0,3 mm
eingefräst (Gegen-Uhrzeiger-Richtung!) und anschließend mit einem
3-mm-Fingerfräser eine untere Aussparung etwa 1,5 mm tief eingefräst.
Mit einer Metall-Kreissäge wurde dieser
Winkeleisen-Rahmen nur 1,3 mm hoch abgesägt.
In diesem Rahmen sitzt mittig eine 3 mm
hohe Platte. Diese wird ebenfalls aus einem überstirnten Messing-Klotz gefräst.
Zuerst rundum die Maße, rundum eine Stufe und mit dem gleichen 3-mm-Fingerfräser
werden die Ecken vom oberen Absatz weggestochen. Im Bild sieht man den Beginn
des Hohlfräsens (Gegen-Uhrzeiger-Richtung und kontrolliert nach außen gehend)
mit einem 3-mm-Fingerfräser. Das Hohlfräsen wird bis auf einen Rand (es
entstehen kleine Leisten) von nur 0,3 mm Breite und 3 mm tief gemacht.
Ende des Hohlfräsens.
Danach, wie üblich, absägen. Der
"Boden" dieser "Wanne" ist 0,5 mm dick.
Beide fertigen Teile. Der Rahmen liegt
richtig herum, die Platte links verkehrt herum. Sie paßt mit ihren
Zentrierleisten genau in die untere Aussparung des Rahmens. Und zwischen innerer
Lichte des Rahmens und der Platte ist rundum ein Spalt von 0,4 mm, das ist die
Besonderheit...
Für das Anlöten der Beine an den Tisch
wird ein Prisma 19 x 17 und 18 mm hoch an einem Novotex-Klotz angefräst; alle
Kanten leicht gefast.
Aus 0,15-mm-Messingblech werden vier 19
mm lange (exakt gleich lang!) L-Winkel 1,8 x 1,8 mm herstellt und mit Draht an
die Ecken des gefrästen Klotzes geklemmt. So wird der Klotz mit den 1 mm
ausragenden Beinen auf die Unterseite des Rahmens gestellt, mit einem Gewicht
beschwert, ausgerichtet und angelötet. Die bereits fertige Platte wird bei der Gelegenheit
gleich mit eingelötet.
Eine Novotex-Leiste (hier mit zwei
Löchern) wird als Anschlag dafür verwendet, daß vier "Flacheisen", 1,5 mm breit
und 0,2 mm dick, rundum auf gleicher Höhe an die Beine gelötet werden können.
Danach werden die Drähte entfernt und der Klotz nach unten herausgezogen.
Sieht dann so aus.
Die Beine sollen mit runden
Stiftplatten später (nach der Lackierung) im Deck befestigt werden. Im
Bild werden eine Löt- und eine Bohrlehre zusammen gebohrt (Koordinatenbohren,
Durchmesser 1 mm, nicht in den Frästisch bohren!).
Die vier Stiftplatten (aus
3-mm-Rundmessing gedreht) haben je einen 3 mm langen 0,95-mm-Stift und an der
anderen Seite einen 1 mm langen 1,2-mm-Zapfen.
In die Lötlehre werden die Stiftplatten gesteckt, der Tisch mit den Füßen daraufgestellt und angelötet
(Lötwasser, heizkräftiger Lötkolben, extrem wenig Lötzinn am Kolben).
Das sieht dann so aus.
(Foto anklicken) Die Bohrlehre wird an die entsprechende
Stelle des Decks gelegt (mit einer Kante an die Deckskante) und die vier
Bohrungen werden abgebohrt und entgratet.
(Foto anklicken) Hier ist der Tisch eingesteckt. Erst nach
seiner (Grau-)Lackierung und nach der (Decksblau-)Lackierung des Decks wird er
endgültig eingeklebt (die Zapfen von innen vergossen). In der Ecke links neben
dem Tisch habe ich nur zur Probe einen der beiden Beobachtungsstände
eingesteckt. Auf den kleinen Zapfen in der Mitte wird auch später erst der
(schwarz lackierte) Feldstecher aufgesteckt.