Zwei Persenningkörbe

basket for tarpaulin

Auf der Brücke sind an einer Deckshauswand zwei Körbe angebracht, in welchen die Schutzabdeckungen (Persenninge) für die Torpedozielgeräte gelagert werden. Auf Fotos konnte ich das Aussehen dieser einfachen Körbe erkennen und danach die Dimensionen in etwa festlegen.

Eine exakt rechtwinklige Pertinax-Platte erhält mit einem 45° schräggestellten Fingerfräser rundum in die Randflächen und in den entsprechenden Abständen zehn etwa 0,5 mm tiefe Kerben eingefräst.

Das etwas undeutliche Foto zeigt das Resultat. Die Bohrungen stammen von einer anderen Arbeit!

Stücke von streckgerichtetem und verzinntem (muß nicht sein) 0,4-mm-Kupferdrahtes werden sehr straff um diesen Block gespannt und an der Rückseite verdrillt. Die beiden Drähte an den Enden in Querrichtung sind nur dazu da, daß die drei Drähte in Längsrichtung möglichst über die ganze Länge des Blocks waagerecht verlaufen, quasi an den Stellen ebenfalls 0,4 mm angehoben werden. So können die sechs Kreuzungen in der Mitte verlötet werden (Lötwasser).

Die Rückseite sieht so aus.

Nach dem vorsichtigen Lösen von der Lötvorrichtung mit einem Seitenschneider sieht das Gitter wie links im Bild aus. Rechts liegt das zweite Gitter nach dem Beschneiden auf die nötigen Längen.

Ebenfalls sehr vorsichtig werden die Gitterstücke um den Schaft eines 4,6-mm-Wendelbohrers gebogen. Die Biegung federt natürlich noch ein Stück auf, sodaß der Mittenabstand der zwei "Beine" je 5 mm beträgt. Das Verhalten des Drahtes testet man vorher mit einem anderen Drahtstück bei verschiedenen Bohrern.

Für das Bohren der fünf Löcher in die Deckshauswand wird wieder eine Bohrlehre angefertigt (Koordinatenbohren), diesmal mit einer flachen Stufe, welche an die Unterkante der Wand angelegt werden kann.

Nur als Test habe ich die vier Beine eines Korbes in die Bohrlehre gesteckt. Paßt und sieht schon gut aus.

Das erste Loch rechts-oben ist gebohrt und ein 0,5-mm-Drahtstück ist hier eingesteckt, welches verhindert, daß die Lehre beim Bohren der vier weiteren Löcher verrutschen kann.

Alle zehn Bohrungen für beide Körbe sind gemacht.

Beim Einkleben der vier Beine mit winzigen Tropfen dünnflüssigen Sekundenklebers dient ein angedrehtes Materialstück mit einem Durchmesser von 4,7 mm als Abstandshalter.

Danach können auch die beiden unteren, mittleren Stäbe eingeklebt werden. Die Stoßstelle zum gerundeten Stück ist auch nur mit Sekundenkleber befestigt. Von Innen sieht das Ganze dann so aus. Die langen Stücke in der Mitte werden noch abgeschnitten. Man erkennt noch weitere, von innen "vergossene" Haltedrähte.

Das Ergebnis der sorgfältigen Bemühungen mit Lehren und Vorrichtungen. Alles stimmt, alles ist parallel und winklig.

Gespritzt und in den Körben stecken zwei aufgerollte Persenninge.

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