Mast (Rohbau)
mast
Nachdem nun die beiden übereinanderstehenden vordersten Deckshäuser rohbaufertig fixiert sind - das oberste hat schon den Halteträger für den Mast - habe ich zugleich den Pfahlmast rohbaufertig hergestellt und montiert. Der Museums-Zerstörer USS CASSIN YOUNG in Boston (Ostküste) hat heute nach seinem FRAM-Umbau einen Dreibeinmast für eine erschütterungsfreie Installation der neueren Radargeräte. Ursprünglich hatte CASSIN YOUNG nur einen verstagten Pfahlmast und auf dessen Top aber auch schon zwei Radargeräte - 1943!. In der Zeit des WWII waren die Ami´s zusammen mit den Engländern bei der Radartechnik weit überlegen. Der "Adolf" wollte von Radar nix wissen, das hat er nicht verstanden, er verstand nur Kanonen. Er hat stets die Entwicklung der Radartechnik in Deutschland gebremst. Ich möchte behaupten, daß dieser Umstand, neben anderen - versteht sich - mit kriegsentscheidend war!
(Foto anklicken) Der Mast hat in der unteren Hälfte ein
zylindrisches und oben ein konisches Stück. Weil ich den Mast aus Drehmessing
durchgängig hohl (Gewicht!) drehen wollte, mußte das konische Stück aus drei je
77 mm langen Teilstücken gemacht werden. Hier wird das oberste bei
Spannzangen-Spannung gedreht. In einundzwanzig 3,65 mm (errechnet!) langen
Durchmesserstufungen (je 0,1 mm Durchmesservergrößerung) entsteht das Stück. Es
werden je nur vier bis fünf Stufen gedreht (Anfahrrichtung und toter Gang beim
Quersupport beachten), dann wird das Stück weiter aus der Zange gezogen. Die
kleinste Stufe hat einen Durchmesser von 3,7 mm und die Bohrung wird mit einem
aus dem Bohrfutter sehr weit ausragenden 3-mm-Wendelbohrer gebohrt (besser
gerieben). Ist die Länge erreicht, werden die Stufen mit einer Schlichtfeile
verglättet.
Am "dicken" Ende wird mit einem
kleinen Seitenstechdrehstahl ein 20 mm langer 5-mm-Zapfen für das Einstecken in das
nächste Maststück eingestochen, dann wird abgestochen. Das Gegenstück erhält
durchgängig eine geriebene 5-mm-Bohrung.
(Foto anklicken) Hier ist das dünnste, schon gefeilte
Maststück (a) in das im Entstehen befindliche mittlere Maststück (b) gesteckt,
im Spalt (c) ist der Zapfen zu erkennen. Den "Übergang" der Durchmessermaße habe
ich angegeben. Auch das mittlere Maststück erhält 21 "Stufen". Acht sind schon
angedreht.
(Foto anklicken) Alle drei konischen und schon gefeilten
Maststücke sind zusammengesteckt. Die Übergänge erkennt man nicht!
(Foto anklicken) Alle notwendigen Drehteile für den Mast.
(1), (2) und (3) sind die konischen Maststücke mit den Zapfen (a) Durchmesser
4,99 und (b) Durchmesser 6,99. Damit diese Stücke auch von unten leergebohrt
werden können, mußten die beiden dünnwandigen (Klemm-)Buchsen (5) und (6) mit
geriebenen Bohrungen für das Spannen im Backenfutter gedreht werden. Das Stück
(3) hat unten bei (d) eine 25 mm tiefe, geriebene 9-mm-Bohrung, welche auf den
20 mm langen 9-mm-Zapfen (c) vom zylindrischen Maststück (4) zu stecken ist. Für
(4) habe ich 10-mm-Rundmessing verwendet, es wurde von beiden Seiten her auf 8
mm ausgebohrt, die Fläche (e) ist mit Schmirgelleinen nur geglättet. (7) ist der
dünnwandige (0,4 mm) sog. Mastkragen (der Ausdruck stammt aus der
Segelschiffszeit) und (8) eine ebenfalls 0,4 mm dicke Scheibe zur
Decksverstärkung. Die Enden der Mastteilstücke wurden nicht entgratet, weil man
nach dem...
(Foto anklicken) ...Zusammenlöten und Abarbeiten des
überschüssigen Lötzinns (Dreikantschaber) die Übergänge nicht sehen will.
Der Mastfuß steht rechts neben der mit
einem Zahnarztfräser in das Deck eingearbeiteten Vertiefung. Zufällig ist an der
Stelle quer ein Rumpfspant, sodaß Mast und Mastkragen nicht in den Rumpf
rutschen können. Links steht der Mastkragen. Auf seinen Durchmesser 10,8 wurde
die Vertiefung ausgefräst.
Mastfuß zusammengesteckt: (1) Mast,
(2) Mastkragen und (3) Decksverstärung.
(Foto anklicken) Das zylindrischen Maststück reicht bis 36
mm oberhalb der Halterung am oberen Deckshaus.
In diesem Zustand wurde zuerst die
Decksverstärkung mit Sekundenkleber (Drahtzugabe!) befestigt.
(Foto anklicken) An den (Roh-)Mast werden später
zahlreiche Details angebaut. Oft müssen sie eine definierte Richtung haben
(meistens Quer- oder Längsrichtung). Damit sich der runde Mast bei diesem
Detailbau nicht ständig verdrehen kann, habe ich in die Buchse des Mastkragens
(3) einen 5 mm hohen Halbring eingelötet. Ein 10-mm-Mastfuß-Dummy (1) erhielt
als Gegenstück eine genau passende Stufe (angefräst). Das gleiche wurde beim
Mastfuß gemacht. In der gleichen Einspannung wurde für eine 4-mm-Richtstange (4)
eine geriebene 4-mm-Bohrung quer durch den Dummy gebohrt. Weiterhin erhielt er
für eine Verlängerung (5, auch 4-mm-Material) in Längsrichtung eine geriebene
4-mm-Bohrung. Oben wird ein Richtstück (6) zur Zentrierung in der Halterung am
Deckshaus aufgesteckt.
(Foto anklicken) Das Ganze aufgebaut. Die Klammer
verhindert, daß das Richtstück nach unten rutscht. Mit der Richtstange kann die
Querrichtung eingerichtet werden. Das habe ich nach der hinteren Stirnwand von
unteren Deckshaus gemacht. Dabei wird der Mastkragen "für alle Zeiten" richtig
gedreht und kann so...
...ebenfalls mit winzigen Tropfen von
Sekundenkleber gegen die Decksverstärkung verklebt werden. Wenn ich zukünftig
den Mast hier einstecke, ist er stets richtig "gedreht".
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