Deckshäuser (Rohbauten/Teil 3)
deckhouses (part 3)
hier nun die Fortsetzung vom Teil 2 dieser Fotoserie:
(Foto anklicken)
An markanten Punkten der Wände sitzen Zinnkleckse und an den gleichen Stellen
auf dem Deck wieder "Heizpunkte" aus Zinn.
(Foto anklicken) Die von Lötsäure vollkommen befreiten Teile werden auf dem Modell ausgerichtet
(das Deck steht rundum gleichmäßig über) und gut belastet. So kann das Deck
wieder durch Erwärmen an den "Heizpunkten" an die Seitenwände geheftet werden.
Danach kann dieser nun stabile (und richtig geformte) Kasten vom Modell genommen
und (wieder mit Säure) durchgängig in bekannter Weise gelötet werden.
Hintere Stirnwand (rechts) und Deck
(oben) stehen etwa 0,5 bis 1 mm über die Seitenwand.
Nach dem Durchlöten der langen Nähte
habe ich die Stege der Rahmen oben und unten entfernt. Sie sind nicht mehr
nötig.
(Foto anklicken) C-Klammern halten das Auflagebrett und das Deckshaus beim Scharfkantigfeilen der
Kanten fest. Die Kanten werden nur dann richtig scharf, wenn der Druck mit den
Fingern der linken Hand immer in der Mitte der Fläche liegt (schwarzer Punkt).
An dieser Ecke erschien die Kante nicht
richtig scharfkantig, weil das Deck zu knapp bemessen war. Mit Lötzinn kann man
in so einem Fall etwas "aufspachteln".
Nach dem Überfeilen (Spirituszugabe!)
sieht nun auch diese Ecke schön aus.
Am hinteren Ende vom vorderen
Deckshaus sitzt ein kleineres Deckshaus auf. Für den maßgebenden Grundriß habe
ich ein entsprechendes Konturplatte ausgesägt und mit fünf M2-Schrauben auf dem
1. Aufbaudeck befestigt.
Die Oberkante von diesem kleinen
Deckshaus liegt in beiden Richtungen waagerecht. Mit den Seitenwänden habe ich
wieder begonnen. Das 1. Aufbaudeck folgt dem Deckssprung vom Hauptdeck. Die
Maßdifferenz zwischen der vorderen und hinteren Höhe der Seitenwände war zu
ermitteln. Logisch, wieder mit planparalleler Stahlplatte (die Platte hat
zufällig etwa die Länge der Seitenwand), untergelegtem Wendelbohrer und
Wasserwaage. Bei einem 4-mm-Bohrer lag die Platte waagerecht. Die Seitenwand ist
hinten also 4 mm höher...
Zwei vollkommen gleiche
Seitenwände und zwei Rahmen sind ausgesägt und zusammengelötet. Die Rahmen
wieder flacher als die Wände, damit letztere fest auf dem Aufbaudeck stehen.
Die Ecken zur hinteren Stirnwand
sind gerundet, mit einem Radius von 9 mm. Ein Prisma mit Spannzapfen (nötig für
das Absägen) wurde gefräst...
...und davon 0,8 mm dicke Scheiben
abgesägt.
Diese Scheiben wurden wieder als
"Abstandshalter" an die Seitenwände gelötet.
(Foto anklicken)
Jetzt konnte die Breite der hinteren Stirnwand zu 80 mm ermittelt werden. Jetzt
verstehen Sie auch den Sinn der Eckenausklinkung bei der "Konturplatte".
Die hintere Stirnwand wird eingelötet.
Die Rundung entsteht wieder als
gedrehte und gefräste Viertelschale. Wir sagten Radius 9 mm, also habe ich zwei
80 mm lange 18-mm-Ms-Rundstücke in der 18er-Spannzange auf eine Wandstärke von
0,4 mm (das Ms-Blech der Deckshäuser hat diese Stärke) ausgebohrt/-gedreht.
Ein Ms-Vierkant-Stück 22 x 22 mm habe
ich im gut rundlaufenden Vierbackenfutter gespannt und auf 18 mm
ausgebohrt/-gedreht und 4 mm breite Scheiben abgestochen.
Auf einer vollkommen ebenen
Keramik-Unterlage wurden diese Scheiben auf die Enden der dünnwandigen Rohre
gelötet.
Vom "Ankratzen" bin ich mit der
Fräserkante 11 mm auf die Rohrmitte gefahren, dort mit dem 4-mm-Fingerfräser
ganz in die Wandstärke des Rohres eingetaucht und dann im Gleichlauffräsen (!)
im Bild von rechts nach links gefahren. So entsteht eine sehr gerade Längskante
einer Viertelschale. Aus jedem "Rohr" wurden diesmal zwei Viertelschalen
gemacht. (Zwei Viertelschalen benötige ich für ein weiteres kleines Deckshaus
hinten auf der "Zerstörerinsel")
In diesem Bild sieht man, wie ich das
später obere Ende der Viertelschale rechtwinklig "auf Länge" gefräst habe (nicht
ganz durchfräsen!).
Hier sieht man das in einer
Nahaufnahme.
Die ausgetrennten Viertelschalen
links und der Abfall rechts. Bei den Schalen liegen die rechtwinklig abgefrästen
(Bild oben) Enden unten.
(Foto
anklicken) Wenn
man die Herstellungstechnologie, wie vorgeschlagen, einhält, paßt die Schale so
gut! Anders wäre ich nicht zufrieden mit mir.
(Foto anklicken)
Je Ecke viermal geheftet, dann erst durchgängig gelötet.
(Foto anklicken) Mit Schlichtfeile und Spiritus befeilt. Die Feile wird nahezu immer in
Längsrichtung (der Schale) angelegt, den Blechkasten hält man in der Hand.
Ein weiteres Rahmen-Wand-Element mit
Stütze...
(Foto anklicken) ...wird vorn angefügt,
(Foto anklicken) dann noch zwei schmale Wände. Hier vorerst geheftet. Diese Lötungen kann man bei
kräftig belastetem "Haus" auf dem Deck machen. Die Säure kann man ja
abwaschen...
Befeilt sehen die senkrechten Kanten so
aus. Schöne gerade und vor allem scharfe Kanten erzielt man nur, wenn beide
"beteiligten" Flächen selbst eben und gerade sind. Deshalb wird die Feile nur
flächig angelegt. Ein typisches Beispiel dafür sind auch Außenhautknicke (stets
falsch als Spantenknicke bezeichnet) bei Schiffs- und Modellrümpfen. Ich habe
noch nicht einen der käuflichen Fertigrümpfe aus GfK gesehen, bei denen die
Außenhautknicke richtig schön scharf sind... Die "Modellbauer" der Urmodelle
wissen erstens nichts davon und zweitens nicht, wie das gemacht wird.
(Foto anklicken) Das Kontur-(Boden-)Blech habe ich zu einem Rahmen gesägt, Randbreite 8 mm. Dabei
müssen die fünf Zentrierbohrungen (zwei sind zu viel!) erhalten bleiben.
(Foto anklicken)
Die unteren Stege der großen Rahmen sind herausgetrennt, sie sind nicht mehr
nötig. Der Rahmen ist in 1 mm Höhe an die Seitenwände gelötet, (hält sie so
schön gerade) sie sollen auf dem Aufbaudeck stehen! Und als Zentrier- und
spätere Eingießstifte habe ich fünf 5 mm lange M2-Ms-Schrauben eingelötet. Der
vordere konische Teil vom Deckshaus fehlt noch.
Fünf Eingußbecher mit Bohrungen 2,2 mm
wurden gedreht...
...und von unten gegen das Aufbaudeck
geklebt. In diese Sacklöcher werden nach der Lackierung die M2-Schrauben
eingegossen.
Das vordere Rahmenstück (a) wird
leicht nach oben gebogen, damit auch die drei folgenden Wände fest auf dem Deck
stehen. Für die richtige obere Seitenanlage der folgenden zwei Seitenwände wird
ein an den Enden entsprechend angeschrägter Streifen (b) oben angelötet. Er
stabilisiert zugleich das Stirnrahmenteil im oberen Bereich.
Die Backbord-Seitenwand wird
angepaßt. Oben hat sie noch Aufmaß.
Ein Stahlmaß wird oben aufgelegt (von
einem Magneten gehalten)...
...und so kann exakt die Höhe dieser
Wand angerissen werden.
Das Gleiche bei der Steuerbord-Wand.
Die beiden Wände sind hier geheftet.
Durchgängig gelötet wird dieser
Innenknick sparsam von außen.
Das überschüssige Zinn kann (mit
Geduld) gut mit einem Dreikantschaber weggeschnitzt werden.
Die vorderste Stirnwand ist angepaßt
und angelötet.
(Foto anklicken) Die untersten Rahmenstege sind jetzt
herausgetrennt. Das Deckshaus liegt hier bereits ausgerichtet auf dem
Brückendeck.
(Foto anklicken) Drei 2-mm-Zentrierbohrungen (a) werden
vorgesehen und ein seitlicher Stein (b) mit Sekundenkleber kurzfristig
angeklebt. Er dient für die seitliche Ausrichtung beim Abbohren der drei
Bohrungen auf das Deckshaus. Danach wird der Stein durch einen leichten
Hammerschlag wieder entfernt, Sekundenkleber hat ja sehr wenig Haltekraft bei
stoßartiger Belastung.
(Foto anklicken) Hier sind beide Deckshäuser
zusammengesteckt.
(Foto anklicken) Die "Probefahrt" des Standmodellbauers:
alles übereinandergesteckt bis hoch zum Feuerleitgerät.
Ein 3-mm-Sperrholz (2) wird in
exakt der gleichen Brückendeck-Kontur ausgeschnitten und auf eine ebene
Spanplatte (1) genagelt. Damit die richtige Höhenlage des Brückendecks erreicht
wird, mußten zwei 8 mm hohe Alu-U-Profile (3) in ausgesägte Nuten gelegt werden.
(Foto
anklicken) Auf diese U-Profile wurde eine Spanplatte (1) gelegt. Sie ist
rundum etwa 3 mm kleiner als das Brückendeck. Zwei Druckstücke (2) stehen
seitlich auf den ausragenden Flächen vom Brückendeck. Ihre unteren
Auflageflächen müssen vollkommen gerade gefräst (!) und sie müssen so hoch sein,
daß sie die fünf Zentrierstifte (3) überragen.
(Foto anklicken) Jetzt kann man mit zwei Balken (3) die
Druckstücke (4) mit zwei langen Gewindestangen, die bis durch die Grundplatte
(5) reichen, gegen das Brückendeck (2) drücken. Die Sperrholzscheibe (1) und das
Brückendeck (2) werden dabei mit Winkeln so ausgerichtet, daß sie exakt
übereinander liegen. Auf diese Weise ist für die nächsten Arbeiten
gewährleistet, daß das Brückendeck vollkommen eben liegt. Es muß sehr genau eben
sein, weil das auf ihm aufstehende oberste Deckshaus schon fertig ist und eine
ebene Unterseite hat.
Rundum soll nun ein festes Schanzkleid
angelötet werden. Es hat einheitliche Höhe (die Blechstreifen müssen 27 mm breit
gesägt werden) und es hat teilweise Rundungen. Diese werden zuerst gebogen, die
Längen haben noch Übermaß. Ein Rundungskörper, dessen Durchmesser man bei
Biegeversuchen ermittelt hat, wird im Schraubstock gespannt. Dabei entstehen
zwei Spalte (a). In einen wird das Ende des Blechstreifens gesteckt und dieser
nun gebogen. Wichtig ist, daß man bei (b) mit einem festen Gegenstand (z.B.
Profilstück) drückt. Niemals mit den Fingern und niemals weiter hinten, damit
das gerade Stück des Streifens auch richtig gerade bleibt!
Weiter geht es im Teil 4 dieser Fotoserie...