Deckshäuser (Rohbauten/Teil 5)
deckhouses (part 5)
hier nun die Fortsetzung vom Teil 4 dieser Fotoserie:
An das Deck der "Hütte" soll nun das Schanzkleid als "Waffenwanne" angebaut werden. Ich mache dieses wieder aus 0,3 mm dickem doppelseitig kupferkaschiertem Leiterplattenmaterial. Man könnte auch 0,2-mm-Ms-Blech nehmen, oder auch so dünnes Kupferblech. Dickeres Leiterplattenmaterial ist für den Bau von Deckshäusern aus meiner Sicht nicht geeignet, obwohl es immer noch oft dafür verwendet wird, vielleicht aus Gewichtsgründen(?). Ich lehne es aus zwei Gründen ab: 1. es hat meist einen "Kern" aus Glasfaser-Material, nach paar Zentimeter sägen ist die Laubsäge total stumpf und 2. bekommt man Außenecken und - kanten nicht sauber hin, es muß gespachtelt werden - bäh! Bessere Alternativen sind 0,2-mm-Ms-, Neusilber-, Cu-, Bronze- oder auch Alublech. Ich würde die lötbaren Bleche vorziehen. 0,2 mm läßt sich gut mit einer scharfen Papierschere schneiden, wenn man es richtig macht (siehe nächstes Foto) und in die Innenecken klebe ich Blechwinkel aus selbstgeprägten L-Winkeln (0,2-mm-Blech!). Wenn man das bei Alublech so macht, wiegt das Deckshaus fast nix...
Hier schneide ich die Außenkontur für
die Waffenwanne aus. Es ist die dritte und letzte Runde in
Gegen-Uhrzeigerrichtung (!). Dabei wird der abgeschnittene Streifen immer
schmaler, im Bild nur noch etwa 0,5 bis 1 mm.
(Foto anklicken) Ein Rundungskörper von 36 mm Durchmesser
(Biegeversuche machen!) hat die Waffenwanne nach dem Auffedern exakt auf den
Durchmesser gebracht, den ich benötige. Die Linie (b) ist der Rundungsbeginn -
die sog. Lichtkante - an diese muß der Rundungskörper mit seinem Mittenanriß
(Zentrierwinkel) auf dem Tisch angelegt werden. An der Bb-Seite gibt es eine
gleiche Linie, bis dahin gerundet und schon stimmt der Laden. (a)(a) sind an
jeder Seite zwei von unten angeklebte Blechwinkel. Gegen diese wird dann von
innen die jeweils gerade Strecke der Waffenwanne geklebt.
Beim Ankleben mit Sekundenkleber wird
die Wand von einem Stahlklotz und Magnet senkrecht gehalten. Es muß nicht sauber
aussehen, denn dieser Bereich liegt später innen (unterhalb der weiß
eingezogenen Linie).
Stb das Gleiche. Auf der anderen Seite
sieht man die von mir weiß eingezogene Lichtkante.
Die Abwicklung stimmte hier nicht
genau. Deshalb habe ich ein Papierstück hinterklebt und diesen Bereich später
leicht aufgespachtelt.
(Foto anklicken) Auch für das Biegen des 0,8-mm-Cu-Drahtes
für die Rohrgarnierung habe ich ein Ms-Drehteil solange kleiner gedreht, bis der
richtige Durchmesser entstand. Der Ring im Bild ist nur eine Biegeprobe!
In der Mitte beginne ich das Anlöten
des Drahtes mit zwei der schon bekannten "Reiter". Sie werden kräftig nach unten
gedrückt...
...und so kann die erste Heftung
gemacht werden.
In Zentimeter-Abständen weitere
Heftungen, der "Reiter" wird immer weiter nach rechts geschoben.
Das Ende an Stb ist erreicht, der Draht
steht über und kann abgekürzt werden. Weil die Wand (a) noch lose ist, kann der
"Reiter" weggenommen werden.
Die schmalen Wände sind nun auch
angelötet. Auch diese erhalten ein 0,8-mm-Drahtstück als Rohrgarnierung. Das
Mittelstück wird erst später herausgeschnitten. Die Heftungen lasse ich
verlaufen und überschüssiges Zinn wird mit der Drahtbürste weggeschliffen.
Außen an der Waffenwanne/Hütte sitzen
"komische Kästen", ich vermute, es sind Lüfterschächte. Ich will sie aus MDF
(Mitteldichte Holzfaserplatte) machen (Danke Günter für das Material, bekommst
von mir einen Kuß - auf den Bauchnabel). Es muß ein recht großer (Durchmesser 93
mm) Ring gedreht werden. Mein Vierbackenfutter faßt nur maximal 90. Ein Block
100 x 100 mm erhielt vier Spannstufen (70 x 70 mm) angefräst...
...mit diesen konnte ich gut und sicher
spannen...
...überdrehen, der Drehstahl ist in
einer (Ms-)Verlängerung (von einer anderen Arbeit noch vorhanden) gespannt, weil
meine Spitzenhöhe über Quersupport zu gering ist.
Innendrehen...
...Außendrehen, 45°-Schräge und
Außendurchmesser...
...Abstechen auf Fertighöhe.
Besondere Spannvariante...
...um das erste breitere Stück zu
fräsen, nur 1-mm-Späne! Das Spanneisen hält nicht so gut.
Die Seiten noch einmal überfräsen. Die
Kanten in Uhrzeigerrichtung umfräsen, der Fräsermittelpunkt bleibt dabei immer
weit außerhalb der Kontur, Kenner wissen warum, gerade bei diesem Material! (und
bei Holz (!), die Kanten bleiben nur so scharfkantig)
Innen Hohlfräsen.
Weitere Reduzierungen.
(Foto anklicken) Und Ankleben der beiden "Kästen" mit
Sekundenkleber.
An die Vorderkante der Hütte kommt
der runde Sockel für die kleine Plattform für die 40-mm-Zielsäule. Ich drehe sie
passend aus Alu.
Eckbohrstahl, 0,5 mm Wandstärke, 30 mm
tief. Innen vordrehen, außen fertigdrehen, innen fertigdrehen - in der
Reihenfolge.
Abstechen auf 31 mm Länge.
Einkleben mit Sekundenkleber.
An die Plattform (50 mm Durchmesser)
wird gleich der 0,3 mm dicke, senkrechte Decksrand mit angedreht.
In den Klemmring wird die Plattform mit
der fertigen Oberseite gesteckt und das Futter noch nachgezogen.
So kann die Unterseite auf Höhe
fertiggedreht werden...
...und unten sogleich eine 1 mm tiefe
Eindrehung eingestochen werden. In der Mitte bleibt ein Zapfen (Durchmesser 8
mm) stehen.
(Foto anklicken) Die Plattform bleibt nicht kreisrund.
Hinten wird, wie auf Fotos zu sehen, ein schmales Stück abgeschnitten und ein
Blechstreifen als Decksrand angelötet. Auf dem Tisch der Fräsmaschine wird sie
hochgelagert und - mit dem Abschnitt gegen einen Nutenstein ausgerichtet -
geklemmt. So kann ein "Bohrbild" als perforiertes Blech per Koordinaten-Bohren
gebohrt werden (Bohrungen Durchmesser 0,45 mm, Bohrungsabstände 1,00 mm).
Bestimmte Streifen werden nach feinen Anrissen ausgespart.
Im Gegenlicht: die fertiggebohrte
Plattform.
Mit einer rotierenden
Schmirgelscheibe habe ich an beiden Seiten den Grat weggeschliffen.
An der Unterseite werden Träger
angeklebt.
(Foto anklicken) Die Plattform ist an Ort und Stelle
angeklebt. In der Mitte steht eine bereits fertige Steuersäule für den
40-mm-Zwilling.
17 Fotos weiter oben hatte ich die
beiden Lüfterschächte aus MDF an die Waffenwanne geklebt. An diese kommen nun
die etwas vorstehenden Rahmen der Lüftungsöffnungen angebaut. Zwei Messingstäbe
habe ich auf reichlich Anstand (89 mm) im großen Maschinenschraubstock gespannt
und exakt senkrecht ausgerichtet.
Der
Ausbohrkopf erhielt einen "linken" Eckbohrstahl auf einen Flugkreis von etwa 90
mm. Die Mitte der Frässpindel wurde in etwa in die Mitte zwischen die
Messingstäbe gerichtet...
...und so an diese die ersten Rundungen
angeschlagen. Im Bild ist nur einer der Stäbe zu sehen.
Es wird gemessen und der Bohrstahl in
Stufen nach außen geschoben...
...bis schließlich der Innendurchmesser
93 mm erreicht ist.
Mit dem nun einmal eingestellten
Bohrkopf wurde an ein drittes Materialstück (T-Profil) ebenfalls eine Rundung
angeschlagen.
Mit diesen Rundungen passen die
Messingstücke nun genau an die Rundungen der gewölbten Lüftungsschächte. Der
erste Schritt ist getan.
Im Niederzug-Schraubstock (wegen
der sehr geraden Auflage)...
...werden mit 1- bzw.
1,5-mm-Fingerfräsern in die Wölbungsseite per Koordinaten-Fräsen die Stufen für
die Rahmen gefräst (Wandstärke außen 0,3 mm). Die Bohrung in der Mitte stört
nicht, das Stück fällt bei der Weiterbearbeitung ohnehin heraus. Hier einer der
beiden Rahmen mit den Außenmaßen 13 x 15 mm.
Und dieser Rahmen 11 x 15 mm. Im Bild
links-oben der 1-mm-Dreischneider-Fingerfräser.
Die Rahmenlänge 15 mm wird nur über die
halbe Stärke des Rohlings angefräst.
Der Rohling wird umgedreht und von der
Seite wird mit einem Höhenspan das Material in 0,5-mm-Schritten weggenommen,
sodaß der Rahmen stehen bleibt.
Das Gleiche mit dem 11 mm breiten
Rahmen. Links liegt das aus der Mitte herausgefallene Stück.
(Foto anklicken) So sehen die Rahmen sauber verputzt in
einer Nahaufnahme aus. Innen werden kleine Gaze-Stücke eingepaßt...
(Foto anklicken) ...und so können sie an die
Lüftungsschächte angeklebt werden, die beiden größeren...
...und der schmalere.
Hier beende ich den Bericht über den Rohbau der Deckshäuser. Den weiteren Detailbau daran zeige ich auf getrennten Seiten, z.B. hier.